Mo., Juni 10th 2024
Vor dem Zuger Obergericht wird ein grosser Betrugsfall verhandelt, bei dem es um 55 Millionen Franken in einem Pharmabetrug geht. Investoren, die mit dem Versprechen des Potenzials von Amvac gelockt wurden, sehen sich einer schockierenden Wahrheit gegenüber.
Heute befasst sich das Zuger Obergericht mit einem seiner bedeutendsten Betrugsfälle. Die Anleger wurden in die Irre geführt und verloren 55 Millionen Franken durch eine Betrugsmasche des vielversprechenden Pharmaunternehmens Amvac. Der Kern des Betrugs? Wertlose Aktien, die unter dem Deckmantel eines bahnbrechenden Potenzials verkauft wurden.
Die Hauptangeklagte, eine 51-jährige Ungarin, die einst das Unternehmen Amvac leitete, ist wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Urkundenfälschung angeklagt. Als sie das Unternehmen 2005 gründete, trieb ihr mangelndes Fachwissen das Unternehmen schnell in die Insolvenz. Trotzdem wurden bis 2015 fast tausend naive Anleger durch aggressives Telefonmarketing angesprochen und zu Investitionen verleitet.
Das Komplott verdichtete sich, als die Angeklagten zusammen mit zwei Mitangeklagten den Verkauf vorantrieben und die Anleger über die Verwendung ihrer Gelder täuschten. Anstatt die Forschung zu finanzieren, wurde mit den Erlösen ein Leben im Luxus finanziert. Im ersten Prozess wurde sie zu sechseinhalb Jahren verurteilt, während ihre Komplizen Strafen zwischen drei und viereinhalb Jahren erhielten.
Während der fünftägigen Berufungsverhandlung warten viele auf das Urteil und hoffen auf einen Abschluss dieses beunruhigenden Kapitels in der Zuger Finanzgeschichte.
©Keystone/SDA