Alain Berset gedenkt der Opfer des Massakers von Butscha

Published: Saturday, Nov 25th 2023, 10:20

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Bei seinem Überraschungsbesuch in der Ukraine am Samstagmorgen gedachte Präsident Alain Berset der Opfer des russischen Massakers im Kiewer Vorort Butsha im Frühjahr 2022. Er gedachte auch der Opfer der Hungersnot des Holodomor.

Unmittelbar nach seiner Ankunft in der Ukraine besuchte der Schweizer Innenminister das grösste Massengrab in dem Dorf rund 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Dort wurden nach dem Angriff die Überreste von Dutzenden Zivilisten gefunden.

Gemeinsam mit dem Bürgermeister von Butscha, Rusland Kravchenko, und dem ukrainischen Generalstaatsanwalt Andriy Kostin legte Berset am Ort des wohl schlimmsten Massakers an Zivilisten in den ersten Wochen nach Beginn der russischen Invasion einen Kranz nieder.

Gedenken an die Hungersnot

Bei einem Rundgang machte sich der Bundespräsident ein Bild von diesem tragischen Ort, der heute weitgehend wieder besiedelt ist. Bilder und Augenzeugenberichte von Überlebenden lösten in den Tagen nach dem Massaker von Butscha einen internationalen Aufschrei aus. Russland streitet jede Verantwortung ab und behauptet, das Massaker sei erst nach dem Abzug seiner Truppen verübt worden.

Anschließend erinnerte Berset an die Hungersnot des Holodomor, der in der damaligen Sowjetukraine von 1931 bis 1933 mehrere Millionen Opfer forderte. Gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski und seiner Frau zündete er vor dem Denkmal in Kiew eine Kerze an. In diesem Jahr jährt sich die Hungersnot zum neunzigsten Mal. Sie wurde 2008 vom EU-Parlament als Völkermord eingestuft.

Stärkster Drohnenangriff seit Beginn des Krieges

Im Rahmen seines Besuchs in der Ukraine wollte Berset im Laufe des Tages ausführlichere Gespräche mit Selenski führen und an einem Gipfeltreffen über den Export ukrainischen Getreides in Länder, die darauf angewiesen sind, teilnehmen.

Ausgerechnet in der Nacht zum Samstag wurde Kiew nach ukrainischen Angaben vom stärksten Drohnenangriff seit Ausbruch des Krieges im Februar letzten Jahres getroffen. 71 russische Shahed-Drohnen seien abgeschossen worden, teilte die ukrainische Armee mit. Fünf Menschen, darunter ein Kind, seien verletzt worden, berichteten die örtlichen Behörden.

©Keystone/SDA

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