Berset stattet der Ukraine einen Überraschungsbesuch ab

Berset stattet der Ukraine einen Überraschungsbesuch ab

Sa, 25. Nov. 2023

Bundespräsident Alain Berset ist am Samstagmorgen zu einem Überraschungsbesuch in der Ukraine eingetroffen. Dies berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset und seine Delegation besuchen die Ukraine zu einem eintägigen offiziellen Besuch. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Berset kam mit dem Zug in Nemishaieve nahe dem Kiewer Vorort Butscha an. Dort verübten russische Truppen im Frühjahr 2022 ein Massaker. Der Bundespräsident wurde vom Schweizer Botschafter in der Ukraine, Felix Baumann, begleitet und bei seiner Ankunft vom stellvertretenden ukrainischen Aussenminister Jewhen Perebyinis begrüsst.

Im Rahmen seines Besuchs in der Ukraine sollte Berset mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskij und seiner Frau zusammentreffen und an einem Gipfeltreffen über den Export ukrainischen Getreides in Länder teilnehmen, die auf dieses Getreide angewiesen sind.

Alain Berset gedenkt der Opfer des Massakers von Butscha

Bei seinem Überraschungsbesuch in der Ukraine am Samstagmorgen gedachte Präsident Alain Berset der Opfer des russischen Massakers im Kiewer Vorort Butsha im Frühjahr 2022. Er gedachte auch der Opfer der Hungersnot des Holodomor.

Unmittelbar nach seiner Ankunft in der Ukraine besuchte der Schweizer Innenminister das grösste Massengrab in dem Dorf rund 25 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kiew, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Dort wurden nach dem Angriff die Überreste von Dutzenden Zivilisten gefunden.

Gemeinsam mit dem Bürgermeister von Butscha, Rusland Kravchenko, und dem ukrainischen Generalstaatsanwalt Andriy Kostin legte Berset am Ort des wohl schlimmsten Massakers an Zivilisten in den ersten Wochen nach Beginn der russischen Invasion einen Kranz nieder.

Gedenken an die Hungersnot

Bei einem Rundgang machte sich der Bundespräsident ein Bild von diesem tragischen Ort, der heute weitgehend wieder besiedelt ist. Bilder und Augenzeugenberichte von Überlebenden lösten in den Tagen nach dem Massaker von Butscha einen internationalen Aufschrei aus. Russland streitet jede Verantwortung ab und behauptet, das Massaker sei erst nach dem Abzug seiner Truppen verübt worden.

Anschließend erinnerte Berset an die Hungersnot des Holodomor, der in der damaligen Sowjetukraine von 1931 bis 1933 mehrere Millionen Opfer forderte. Gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski und seiner Frau zündete er vor dem Denkmal in Kiew eine Kerze an. In diesem Jahr jährt sich die Hungersnot zum neunzigsten Mal. Sie wurde 2008 vom EU-Parlament als Völkermord eingestuft.

Alain Berset, Bundespräsident der Schweizerischen Eidgenossenschaft, rechts, legt eine Kerze während der Gedenkfeier für die Opfer des Holodomor (1932-1933) in der Ukraine im Nationalmuseum des Holodomor-Genozids in Kiew, Ukraine, am Samstag, 25. November 2023, nieder. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Stärkster Drohnenangriff seit Beginn des Krieges

Im Rahmen seines Besuchs in der Ukraine wollte Berset im Laufe des Tages ausführlichere Gespräche mit Selenski führen und an einem Gipfeltreffen über den Export ukrainischen Getreides in Länder, die darauf angewiesen sind, teilnehmen.

Ausgerechnet in der Nacht zum Samstag wurde Kiew nach ukrainischen Angaben vom stärksten Drohnenangriff seit Ausbruch des Krieges im Februar letzten Jahres getroffen. 71 russische Shahed-Drohnen seien abgeschossen worden, teilte die ukrainische Armee mit. Fünf Menschen, darunter ein Kind, seien verletzt worden, berichteten die örtlichen Behörden.

©Keystone/SDA

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