Sonntag, 11. Februar - Round Up

Sonntag, 11. Februar - Round Up

Also, 11. Februar 2024

Unruhe bei der ZHdK wegen Stellenabbau, Milliarden an nicht beanspruchten Pensionskassengeldern und proaktive Massnahmen gegen die Wohnungsnot machen in der Schweiz Schlagzeilen. Entdecken Sie die wichtigsten Themen in den Sonntagszeitungen.

Verfilzungsvorwürfe bei der ZHDK, brach liegende Rentengelder und der Feinschliff der Regierung bei der Bekämpfung der Wohnungsnot: Dies und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in ungeprüften Berichten:

NZZ am Sonntag:

An der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) herrscht grosse Unruhe: Wegen eines neuen Studienmodells wurden bisher 34 Mitarbeiter entlassen, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. Eine interne Mitarbeiterbefragung stellt der Hochschulleitung ein sehr schlechtes Zeugnis aus - und Korruption ist offenbar weit verbreitet. Vorgesetzte sollen Lebenspartner und Verwandte bevorzugen. Marlies Stopper vom Berufsverband der Dozierenden und des akademischen Personals der Zürcher Fachhochschulen sagt: "Die Zürcher Hochschule der Künste ist ein Selbstbedienungsladen für Angestellte mit Führungsaufgaben, sie behandelt ihre Mitarbeitenden ungerecht, die Personalführung ist desolat." Kritisiert wird vor allem auch die Rektorin. "Sie redet viel, sagt wenig und entscheidet noch weniger", werden Mitarbeitende zitiert. Die ZHdK weist alle Vorwürfe zurück oder gibt keinen Kommentar ab.

Le Matin Dimanche:

In der Schweiz liegen nachrichtenlose Vorsorgegelder in Höhe von sechs Milliarden Schweizer Franken brach. Das Geld ist auf 900'000 Konten ohne gültige Adresse verteilt, wie Marco Bagutti von der BVG-Ersatzkasse gegenüber "Le Matin Dimanche" erklärte. Davon haben 675'000 Konten ein Guthaben von weniger als 5'000 Franken. Letztes Jahr belief sich der Gesamtbetrag auf 5,7 Milliarden Franken.

SonntagsZeitung:

An einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung im November in Bern versuchten die Verbandsleitung von Gastro Suisse und ihr Präsident Casimir Platzer, eine Verlängerung ihrer Amtszeit bewilligen zu lassen. Das ging schief, wie die SonntagsZeitung schreibt. Die Delegierten lehnten den Antrag mit 113 zu 95 Stimmen ab. Platzer muss damit seinen Sitz im Juni räumen. Die Verbandsleitung wollte die Niederlage nicht publik machen. Statt eines Berichts eines Journalisten der Verbandszeitung "Gastro Journal" wurde ein Text des Mediensprechers veröffentlicht - ohne die Abstimmung über die Verlängerung seiner Amtszeit auch nur zu erwähnen.

SonntagsBlick:

Am kommenden Dienstag findet in Bern die zweite Gesprächsrunde zur Wohnungsnot statt. Anschliessend wird SVP-Minister Parmelin die Ergebnisse des Runden Tisches präsentieren. Eine aktuelle Version des "Aktionsplans Wohnungsnot" liegt dem "SonntagsBlick" vor. Das Papier empfiehlt insgesamt 35 Massnahmen zur Umsetzung. Da der Rückgang der Bautätigkeit ein zentraler Faktor für die sich abzeichnende Wohnungsnot ist, liegt der Fokus auf der Angebotsseite. Die Teilnehmer des Runden Tisches wollen den Hebel zum Beispiel bei der Verdichtung ansetzen. Es stellt sich die Frage, ob die Trennung von Arbeits- und Wohnzonen an geeigneten Standorten gelockert werden kann. Dazu soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, die das Potenzial und die Grenzen von mehr Durchlässigkeit und Durchmischung aufzeigt. Auch eine Anpassung des kantonalen Raumplanungs- und Baugesetzes soll geprüft werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Aktionsplans ist die Stärkung des Baubewilligungsverfahrens.

Le Matin Dimanche:

Die Ambitionen des amerikanischen Skigebietsbetreibers Vail Resorts beunruhigen Verbier. Ein anonymer Brief vom 20. Januar, der "Le Matin Dimanche" vorliegt, warnt die wohlhabenden Chalet-Besitzer, dass eine Übernahme von Téléverbier "in sehr kurzer Zeit" erfolgen könnte. Christian Burrus, der zusammen mit seiner Familie mehr als 30 Prozent der Aktien von Téléverbier hält, hat uns versichert, dass er weder mit Vail Resorts noch mit jemand anderem über den Verkauf seiner Aktien verhandelt. Der Mehrheitsaktionär der Bergbahnen Nendaz-Veysonnaz, Jean-Marie Fournier, sagte hingegen, er rechne damit, bald von Vail Resorts kontaktiert zu werden.

NZZ am Sonntag:

Bahnhöfe, Flughäfen, Tankstellen - die Geschäfte in der Schweiz dürfen auch am Sonntag öffnen. Das bedeutet, dass der Platz in den SBB-Bahnhöfen hart umkämpft ist. Während Migros, Coop und Valora dort mit ihren vielen Ladenformaten omnipräsent sind, kämpfen die Discounter um ein kleines Stück vom Kuchen - ohne Erfolg, wie die "NZZ am Sonntag" schreibt. "Wir bewerben uns regelmässig um solche Standorte und unterbreiten stets gute, marktgerechte Angebote", sagt Aldi Suisse. Bisher hat es nur für eine temporäre Filiale in Lausanne gereicht, die längst wieder schliessen musste. "In der Regel werben die SBB eher kleinere Supermarktflächen im Hochfrequenzbereich in Bahnhöfen aus. Um diese erfolgreich nutzen zu können, braucht man Erfahrung und das richtige Konzept", so die SBB. Die Konkurrenz ist "stark". Die Discounter seien aber aufgefordert, Konzepte zu entwickeln.

SonntagsZeitung:

Tausende von Menschen hatten gehofft, dass die beiden Abnehmprodukte Ozempic und Saxenda hierzulande endlich in großem Umfang angeboten werden würden. Das Gegenteil ist eingetreten: Die Fett-weg-Spritzen sind jetzt praktisch nicht mehr erhältlich. Und das neue Produkt Wegovy wird noch nicht von den Krankenkassen übernommen. Ärzte berichten der SonntagsZeitung von Wartelisten, die immer länger werden. Und von verzweifelten Adipositas-Patienten, die eine Behandlung begonnen haben - und sie nun abbrechen müssen. Novo Nordisk, der dänische Hersteller von Abnehmprodukten, kommt derzeit mit der Produktion nicht hinterher. Dennoch erreichte der Börsenwert des Unternehmens diese Woche einen neuen Höchststand.

SonntagsBlick:

Die SBB wollten den Gotthard-Basistunnel mit einem automatisierten Bahnbetrieb durchfahren. Doch vor einigen Wochen änderte die SBB-Führung plötzlich ihre Meinung, wie SonntagsBlick schreibt. "Die Publikation wurde widerrufen", heisst es nun auf der Beschaffungsplattform Simap, wo die Ausschreibung für das entsprechende Material zuvor platziert worden war. Begründet wird der Widerruf mit der "angespannten Finanzlage". Nach Angaben eines Sprechers ist derzeit nicht genügend Geld vorhanden. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) zeigt sich irritiert über die Beschwerden des Unternehmens: "Es ist uns unklar, was die SBB mit 'finanziellen Engpässen' meint", sagte ein Sprecher. Die verfügbaren Mittel seien seit vier bis fünf Jahren bekannt.

SonntagsZeitung:

Axel Lehmann und Ulrich Körner mussten kürzlich vor der parlamentarischen Untersuchungskommission erscheinen. Der letzte Verwaltungsratspräsident und der letzte CEO, die die zweitgrösste Schweizer Bank neun Monate lang führten, bevor sie sie in die rettenden Arme der UBS werfen mussten, gaben gemäss der SonntagsZeitung ihren Vorgängern die Schuld am Untergang. Die Botschaft lautete, dass in den zehn Jahren vor ihrem Amtsantritt zu viel vermasselt worden sei. Auf Nachfrage wurde in der Rede auch ein Detail angesprochen, das den Untergang beschleunigte. Es war die formalistische Auslegung der Rechnungslegungsvorschriften, mit der die Finma den Ausstieg aus dem Investmentbanking verhinderte.

SonntagsZeitung:

Seit zwei Jahren wird eine Zivilschutzanlage in Steckborn TG als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Fast ebenso lange ist sie in der Bevölkerung umstritten - weil sie mitten in einem Wohngebiet liegt. Anwohner, die sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben, klagen über Lärm, Belästigung, Kriminalität und Schmutz.

Wie die SonntagsZeitung berichtet, veröffentlichten sie Bilder von Überwachungskameras auf einer Website, um die Probleme zu dokumentieren. Ein Hackerangriff legte die Seite nach wenigen Tagen lahm. Die IG sammelte auch Unterschriften für die Kündigung des Mietvertrags mit dem Staatssekretariat für Migration durch die Gemeinde. Am kommenden Donnerstag wird an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung über die Zukunft des Asylzentrums entschieden - ein Novum in der Schweiz.

©Keystone/SDA

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