Die Schweiz dient als "Kurier" zwischen Teheran und Washington
Published: Monday, Apr 15th 2024, 11:30
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Die Schweiz fungiert als Kurier zwischen den USA und dem Iran. Während des iranischen Angriffs auf Israel am Wochenende blieben die USA durch Informationen, die von der Schweiz weitergegeben wurden, mit dem Iran in Kontakt.
Seit der Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran im Jahr 1980 vertritt die Schweiz die amerikanischen Interessen im Iran. Als Schutzmacht ermöglicht sie den beiden Ländern, ein Minimum an diplomatischen und konsularischen Beziehungen zu unterhalten, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf seiner Website schreibt.
Bern übernimmt einen Teil der Aufgaben der regulären Vertretung und stellt so den konsularischen Schutz von US-Bürgern im Iran sicher. Die Sektion für ausländische Interessen der Schweizer Botschaft in Teheran bearbeitet alle konsularischen Angelegenheiten der USA im Iran, einschliesslich Passanträge, Zivilstandsänderungen und konsularischen Schutz von US-Bürgern.
Vermittlung beim Austausch von Gefangenen
Im Sinne ihrer Tradition der Guten Dienste spielt die Schweiz auch eine Vermittlerrolle. So hat sie in den letzten Jahren mehrmals beim Gefangenenaustausch zwischen Iran und den USA geholfen. Die Interessen des Irans in den USA werden ihrerseits von Pakistan vertreten.
Die Bundesregierung vertritt auch iranische Interessen in Ägypten und Kanada. Darüber hinaus vertritt sie seit Mai 2018 vorübergehend die Interessen Irans in Saudi-Arabien und die Interessen Saudi-Arabiens in Iran.
Vor einem Jahr, am 10. März 2023, kündigten Iran und Saudi-Arabien in einem trilateralen Abkommen mit China an, innerhalb von zwei Monaten wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen zu wollen. Teheran hat daraufhin das Mandat der Schweiz zur Vertretung ihrer Interessen in Saudi-Arabien per August 2023 gekündigt. Riad hingegen hat das Mandat noch nicht formell gekündigt.
©Keystone/SDA