Do, 25. April 2024
Während die steigenden Zinsen die Bautätigkeit in der Schweiz zunächst gedämpft haben, scheinen sich die mittelfristigen Aussichten aufgrund der wirtschaftlichen Anpassungen aufzuhellen.
Höhere Zinssätze wirken sich im Allgemeinen negativ auf die Bautätigkeit aus. Höhere Zinssätze bedeuten höhere Finanzierungskosten und niedrigere Immobilienpreise. Mittelfristig dürfte diese Entwicklung in der Schweiz aber wieder anziehen, so eine Studie.
Für den Bau- und Immobilienmarkt sind die Leitzinsen, die Renditen der Bundesanleihen und die Hypothekarzinsen die wichtigsten Zinsfaktoren.
Höhere Zinsen bremsen die Bautätigkeit und damit auch das Wachstum des Immobilienbestandes. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) in Auftrag gegebene Studie des Immobilienberatungsunternehmens Wüest Partner, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Diese Auswirkungen sind derzeit aufgrund der verzögerten Datenverfügbarkeit in den Daten kaum sichtbar, aber in der Realität sind sie nach Ansicht von Experten bereits spürbar.
Steigende Hypothekenzinsen führen über den Referenzzinssatz auch zu höheren Mieteinnahmen. Dies wirkt sich stimulierend auf die Immobilienpreise aus und könnte somit auch die Bautätigkeit beeinflussen.
Wenn die Leerstandsquote weiter sinkt und die Mieten steigen, entsteht auch ein größerer wirtschaftlicher Anreiz, zusätzliche Wohnungen zu bauen.
Das verlangsamte Wachstum wird zu sinkenden Baulandpreisen führen, was wiederum mittelfristig das Bauen wirtschaftlicher machen wird, so die Studie weiter. Diese Entwicklung hat bereits begonnen. Bauland ist in der Schweiz seit kurzem wieder billiger geworden.
Die Wohnbautätigkeit dürfte sich daher mittelfristig wieder beleben. Denn die Zinsen sind derzeit im historischen Vergleich noch niedrig und die Schweizerische Nationalbank hat den Leitzins bereits von 1,75% auf 1,5% im März 2024 gesenkt.
Auch die hohe Zuwanderung kurbelt die Bautätigkeit an.
©Keystone/SDA