Konsumentenschutz kritisiert Swisscom-Gebühr auf E-Mail-Konten
Veröffentlicht: Freitag, 26. Apr 2024, 15:30
Zurück zu Live Feed
Der Konsumentenschutz kritisiert das Vorhaben der Swisscom, für einige Bluewin-E-Mail-Konten Gebühren zu verlangen. Es ist unverständlich, dass langjährige Nutzer zur Kasse gebeten werden.
Im August 2023 betonte die Swisscom, dass die Preise für Abonnemente bis Ende 2024 unverändert bleiben würden, schrieb die Stiftung für Konsumentenschutz am Freitag auf Anfrage von Keystone-SDA. E-Mail-Konten können nicht einfach so schnell gewechselt werden. Die Änderung einer E-Mail-Adresse sei für jede einzelne Person "mit einem enormen Aufwand verbunden".
Dass die Swisscom-Kunden nun für verschiedene Dienstleistungen tiefer ins Portemonnaie greifen müssen, ist unerklärlich. Die Swisscom sei "schon immer der teuerste Anbieter" gewesen, habe aber gleichzeitig ein Milliardengeschäft in Italien machen können, heisst es weiter.
Über die Einführung der Gebühr hatte zuerst der "Blick" berichtet. Auf Anfrage betonte die Swisscom am Freitag, dass "Bluewin E-Mail light" (1 E-Mail-Adresse und 1 Gigabyte Speicherplatz) weiterhin kostenlos bleibe. Der Webmail-Dienst "Bluewin E-Mail basic" kostet 2.90 Franken pro Monat und ist seit Mittwoch für Neukunden verfügbar.
Die Umstellung für Bestandskunden wird ab Ende Mai gestaffelt erfolgen. Die Kunden werden automatisch auf die neue Plattform und das neue Angebot umgestellt, entsprechend ihrer bisherigen Nutzung. Nach Erhalt des Informationsschreibens haben die Kunden drei Monate Zeit, bevor sie für das Basic-Abonnement zahlen müssen.
Veraltete Infrastruktur
Der Grund für die Gebühr ist die alternde Infrastruktur, auf der der Bluewin-Postdienst läuft. Diese muss ersetzt werden, damit der Dienst kostendeckend arbeiten kann. Dies ist laut Swisscom derzeit nicht der Fall.
Aus diesem Grund hat sich Swisscom entschieden, Bluewin-Mail in die AWS (Amazon Web Services) Cloud zu migrieren. Die Datenspeicherung (auf Amazon Web Services) findet weiterhin in der Schweiz statt. Swisscom machte gegenüber Keystone-SDA keine Angaben darüber, wie viele Nutzer betroffen sind.
©Keystone/SDA