Rassistische Vorfälle haben in der Schweiz im Jahr 2023 um 24 Prozent zugenommen

Published: Saturday, Apr 27th 2024, 16:10

Zurück zu Live Feed

In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr 24 Prozent mehr rassistische Vorfälle gemeldet. Der Krieg im Nahen Osten habe die rassistische und antisemitische Dynamik in der Gesellschaft verstärkt, schreibt die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) in einer Medienmitteilung.

Insgesamt wurden 876 Fälle von Rassendiskriminierung gemeldet (2022: 708), wie die EKR in einer Pressemitteilung vom Sonntag mitteilte. Die am häufigsten genannten Motive für Diskriminierung waren Fremdenfeindlichkeit und Ausländerfeindlichkeit (387) und Rassismus gegen Schwarze (327).

Es gab auch eine Zunahme der Beratungsfälle aufgrund von Feindseligkeit gegenüber Menschen aus der arabischen Welt (69 Berichte) und der damit verbundenen Kategorie des antimuslimischen Rassismus (62 Nennungen). Auch die Fälle von Antisemitismus haben deutlich zugenommen (46).

Der Anstieg ist auf gesellschaftliche Entwicklungen und Ereignisse im Laufe des Jahres zurückzuführen. Der Krieg im Nahen Osten hat die rassistische und antisemitische Dynamik in der Gesellschaft verstärkt und damit auch Auswirkungen auf die in der Schweiz lebenden Menschen.

Bildungssektor am häufigsten betroffen

Im Jahr 2023 war der Bildungssektor mit 181 Fällen am stärksten betroffen. Im Jahr 2022 war dies noch der Arbeitsplatz. Der stetige Anstieg der Meldungen verdeutlicht hier die Bedeutung einer diskriminierungssensiblen Bildungsarbeit mit Schülern. Auch für das gesamte Schulpersonal sind kontinuierliche Schulungen und die Bereitstellung von Instrumenten zur Prävention und Intervention erforderlich.

Darüber hinaus erhielt das Beratungsnetz zahlreiche Meldungen von Menschen, die nicht direkt betroffen waren. Sie wollten gegen die Verbreitung von Vorurteilen und diskriminierenden Äußerungen und Darstellungen während des Wahlkampfes vorgehen. Diese Mobilisierung von Solidarität ist von zentraler Bedeutung für die Überwindung und Bekämpfung von Rassismus.

Rassismuserfahrungen führen zu einem Vertrauensverlust in Institutionen und Gesellschaft, so die EKR weiter. Es sind Maßnahmen erforderlich, um rassistische Strukturen und Diskriminierung zu erkennen und abzubauen.

©Keystone/SDA

Verwandte Geschichten

In Kontakt bleiben

Erwähnenswert

the swiss times
Eine Produktion der UltraSwiss AG, 6340 Baar, Schweiz
Copyright © 2024 UltraSwiss AG 2024 Alle Rechte vorbehalten