Mo, 29. April 2024
Die Basler Staatsanwaltschaft eröffnet eine Strafuntersuchung nach einem Chemieunfall bei Cabb.
Nach dem Chemieunfall bei der Firma Cabb in Schweizerhalle BL vom Wochenende hat die Basler Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen eine unbekannte Täterschaft eröffnet. Es ist nicht das erste Mal, dass das betroffene Chemieunternehmen ins Visier der Justiz gerät.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, es werde geprüft, ob eine Straftat zum Stoffaustritt geführt habe. Die Polizei untersucht derzeit die Ursache für den Stoffaustritt im Produktionsgebäude von Cabb.
Bei einem Chemieunfall ist in der Nacht auf Samstag Acetylchlorid ausgetreten. Als Vorsichtsmassnahme wurde der Bevölkerung von Pratteln bis Basel geraten, nicht ins Freie zu gehen. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben und Lüftungsanlagen abgeschaltet werden.
Am frühen Samstagmorgen konnte Entwarnung gegeben werden. Die Messungen hätten zu keinem Zeitpunkt erhöhte Werte ergeben, hieß es. Nach Angaben der Polizei waren über 200 Einsatzkräfte von verschiedenen Rettungsdiensten im Einsatz.
In den letzten Jahren hat das Chemieunternehmen Cabb regelmäßig Unfälle verursacht, von denen einige zu Verletzungen und in einem Fall sogar zu einem Todesfall geführt haben.
Der letzte dieser Fälle ereignete sich nach einem Unfall im Juli 2014. Ein Mitarbeiter des Unternehmens wurde 2019 vom Strafgericht Baselland der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden. Der Vorgesetzte des Verurteilten wurde freigesprochen.
©Keystone/SDA