Eritreische Gruppen prügeln sich auf der Strasse in Gerlafingen

Eritreische Gruppen prügeln sich auf der Strasse in Gerlafingen

Mo., Apr. 1st 2024

In Gerlafingen SO kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Kritikern und Befürwortern des eritreischen Regimes, woraufhin die Polizei eingriff.

Keystone/PETER SCHNEIDER

Rund 180 regimekritische Eritreerinnen und Eritreer sind am Sonntag in Gerlafingen SO mit Anhängern des Regimes aneinandergeraten. Die Solothurner Kantonspolizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um eine Eskalation zu verhindern.

Eine Gruppe von 350 Anhängern des eritreischen Diktators Isaias Afewerki hatte sich in Gerlafingen zu einer Party versammelt, wie die Kantonspolizei Solothurn am späten Sonntagabend mitteilte.

Zum Teil mit Steinen, Eisenstangen und Stöcken bewaffnet, reisten rund 180 regimekritische Eritreer nach Gerlafingen, um die Veranstaltung aktiv zu stören. Ein Zusammenstoss zwischen den beiden Parteien konnte von der Polizei verhindert werden. Nach Angaben der Kantonspolizei Solothurn war keine der beiden Seiten an einer Deeskalation interessiert.

Eine Polizistin wurde bei dem Einsatz durch einen Steinwurf verletzt. Nach Angaben der Kantonspolizei waren mehrere Polizisten bereits vor dem Eintreffen der Dissidenten vor Ort. Das Gebiet um den Gerlafingerhof, wo das Fest stattgefunden hatte, war abgesperrt worden, um einen möglichen Zusammenstoß zwischen den beiden Gruppen zu verhindern.

Nachdem der Vorfall über soziale Medien verbreitet wurde, wurde die Kantonspolizei Bern mit mehreren Beamten und einem Wasserwerfer aufgeboten. Rund 60 Polizisten der Solothurner und Berner Kantonspolizei standen im Einsatz.

"Selbstjustiz wird in der Schweiz nicht geduldet", kommentierte die FDP Schweiz am X. Es sei ein inakzeptables Verhalten von Flüchtlingen, die in der Schweiz internationalen Schutz erhalten hätten.

Im vergangenen Jahr kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Eritreern in der Schweiz und in Europa.

Unter anderem griff die Polizei bei einer Schlägerei in Opfikon ZH ein, und eine Kundgebung in Rüfenacht bei Bern wurde wegen Sicherheitsbedenken kurzfristig abgesagt. Im Februar rückte die Polizei mit einem Grossaufgebot aus, um eine Versammlung von Eritreern in Villars-sur-Glâne (FR) zu schützen.

©Keystone/SDA

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