Mi., Apr. 17th 2024
Die europäischen Erdgaspreise erreichten nach der Eskalation der Konflikte im Nahen Osten einen Dreimonatshöchststand.
Der Preis für europäisches Erdgas hat aufgrund der Konflikte im Nahen Osten den höchsten Stand seit über drei Monaten erreicht. Der Benchmark-Terminkontrakt TTF für die Lieferung in einem Monat stieg am Mittwoch an der Amsterdamer Börse auf 33,95 Euro pro Megawattstunde. Dies ist der höchste Preis seit Anfang Januar.
Seit einer Woche ist ein deutlicher Anstieg der Gaspreise zu verzeichnen. In dieser Zeit ist der Erdgaspreis um mehr als 20% gestiegen und hat damit den Preisrückgang der ersten Monate des Jahres wettgemacht.
Ein Grund für den Anstieg ist die Angst der Anleger vor einem neuen Krieg im Nahen Osten und den möglichen Auswirkungen auf die Gaslieferungen aus der Region. Nach dem Angriff des Irans auf Israel am Wochenende warten die Rohstoffmärkte auf die Reaktion Israels.
Zuvor hatte ein ungewöhnlich milder Winter in Europa den Gaspreis sinken lassen. Im Februar fiel der Preis auf 22,31 EUR und damit auf den niedrigsten Stand seit letztem Sommer. Außerdem sind die Lagerbestände für diese Jahreszeit ungewöhnlich hoch.
Der Gesamtfüllstand der Gasspeicher in Deutschland, wo auch die Schweiz einen großen Teil ihres Erdgases speichert, ist seit Jahresbeginn gesunken. Am 15. April lag dieser bei 69.28%, während er zu Jahresbeginn noch bei über 91% lag, so die Daten des Gasspeicherverbandes GIE.
Der Füllstand aller europäischen Gasspeicher lag bei 62%. Nach Angaben des Verbandes liegt der durchschnittliche Füllstand der letzten fünf Jahre zu diesem Zeitpunkt jedoch nur bei 43%.
©Keystone/SDA