Sa., Apr. 20th 2024
Das strategische Vorgehen des Bundesrates bei der Bewältigung der Credit Suisse-Krise wird an der Frühjahrstagung des IWF gewürdigt.
Der Bericht des Bundesrates zur Krise um die Grossbank Credit Suisse und zum Thema "too big too fail" ist bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf Zustimmung gestossen. Dies sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Freitag in Washington.
"Wir wollen aus dem Fall lernen, denn nach den Erfahrungen, die wir gemacht haben, ist es notwendig, bestimmte internationale Standards noch einmal kritisch zu hinterfragen."
Man dürfe nicht vergessen, dass das "Too big to fail"-Regime eine internationale und nicht nur eine Schweizer Regelung sei, so Keller-Sutter.
Die Schweiz will sich aktiv an der Weiterentwicklung der internationalen "Too big to fail"-Regeln beteiligen, um Staaten und Steuerzahler vor den Folgen des Scheiterns einer Grossbank zu schützen.
Ein wichtiges Thema im Rahmen des IWF sei die wachsende Staatsverschuldung vor dem Hintergrund steigender Zinsen und rasant zunehmender Verteidigungsausgaben, sagte Keller-Sutter. "Wir haben es nicht geschafft, in Zeiten von Negativ- oder Nullzinsen die notwendigen Strukturreformen umzusetzen", sagte die Finanzministerin.
Die hohe Verschuldung und das anhaltend hohe Zinsniveau sind ein Risiko für die Finanzstabilität. Dass die Schweiz den Leitzins bereits senken konnte, verdankt sie auch ihrem Sonderfall-Status. "Wir haben weitere Voraussetzungen: eine geringe Verschuldung, eine hohe Finanzstabilität und eine eigene Währung."
©Keystone/SDA