FIFA des Greenwashings für schuldig befunden

FIFA des Greenwashings für schuldig befunden

Mi, 7. Jun. 2023

Der Schweizerische Fußballverband FIFA hat behauptet, dass seine letzte Weltmeisterschaft klimaneutral war, aber die Beweise haben das Gegenteil bewiesen.
Das Innere des FIFA-Hauptquartiers in Hottingen, Schweiz (Credit: FIFA).

(Keystone SDA) Rote Karte für die FIFA: Nach einer Beschwerde der Association Avocat-es pour le Climat im Auftrag der Klima-Allianz im November 2022 hat die Schweizerische Integritätskommission festgestellt, dass die Behauptungen der FIFA über die CO2-Neutralität der WM in Katar irreführend waren.

Warum Schweizer Städte das Anschauen der Fußballweltmeisterschaft verboten haben

Mehr zur Beschwerde

Im November 2022 wurden Klagen aus der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Belgien und den Niederlanden gegen die FIFA wegen unlauteren Wettbewerbs eingereicht. Die klagenden Verbände waren erstaunt, dass die FIFA mit einer "CO2-neutralen Weltmeisterschaft" werben konnte. Die sechs Verbände, darunter die Klima-Allianz (Schweiz) oder Notre Affaire à tous (Frankreich), stützten sich auf einen Bericht der Nichtregierungsorganisation Carbon Market Watch (Belgien, ebenfalls Kläger), wonach die Behauptungen der Turnierveranstalter zur CO2-Neutralität weit untertrieben seien.

Shuttle-Flüge und Stadionbau nicht berücksichtigt Die FIFA hat die Auswirkungen der Shuttle-Flüge bei der Berechnung der Kohlenstoffemissionen nicht berücksichtigt. Mit 500 Flügen pro Tag konnten die Fans ihre Hotels in Dubai, Riad oder Kuwait mit Katar verbinden. Auch die CO2-Emissionen, die durch den Bau der sieben Fußballstadien verursacht wurden, die für die Veranstaltung errichtet wurden, hatte die FIFA kaum berücksichtigt.

Schweizer FIFA-Präsident wieder vor Gericht

In einer Entscheidung, die den Parteien am 6. Juni 2023 zugestellt wurde, wies die Schweizerische Lauterkeitskommission die Einwände der FIFA zurück und stellte klar, dass "[die FIFA] zuweilen mit absolut formulierten Botschaften gearbeitet und damit den falschen und irreführenden Eindruck erweckt hat, dass die Weltmeisterschaft 2022 in Katar vor und während des Turniers klimaneutral oder klimaneutral sein würde".

Die Kommission war der Ansicht, dass die FIFA "nicht glaubhaft nachgewiesen hat, wie die durch das Turnier verursachten CO2-Emissionen nach Schweizer Standards kompensiert werden können". Die FIFA wird daher aufgefordert, "die umstrittenen Behauptungen in Zukunft zu unterlassen, insbesondere, dass die WM 2022 in Katar klimaneutral und C02-neutral sein wird".

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 war von Anfang bis Ende umstritten.
Starke Botschaft gegen Greenwashing

"Dies ist eine wichtige Entscheidung! Es ist eine starke Botschaft an alle Unternehmen, die Greenwashing betreiben wollen", sagt Rechtsanwalt Quentin Cuendet, Mitglied von Avocat-es pour le Climat, der Vereinigung, die die Schweizer Klage verfasst hat.

"Dieser Sieg ist erst der Anfang", fügt Arnaud Nussbaumer, Vorsitzender des Verbandes, hinzu, "die Klimaschlachten sind zahlreich, wir haben beträchtliche Ressourcen und Unterstützung, um sie zu führen."

Christian Lüthi, Geschäftsführer der Klima-Allianz Schweiz, ergänzt: "Auch wenn der Schaden für die Umwelt bereits eingetreten ist, ist das Urteil ein wichtiges Signal für die Zukunft. Unternehmen und Organisationen wie die FIFA können sich nicht länger davor drücken, sich mit ihrer tatsächlichen Klimabilanz auseinanderzusetzen.

Die Schweizerische Integritätskommission hat die irreführende Werbung der FIFA beanstandet und festgestellt, dass sie gegen das Bundesgesetz über den unlauteren Wettbewerb verstößt, was einen Straftatbestand darstellen kann. Die FIFA kann den Entscheid wegen Willkür noch anfechten.

Dieser Artikel wurde mit Genehmigung von Keystone SDA nachgedruckt.

Verwandte Geschichten

In Kontakt bleiben

Erwähnenswert

the swiss times
Eine Produktion der UltraSwiss AG, 6340 Baar, Schweiz
Copyright © 2024 UltraSwiss AG 2024 Alle Rechte vorbehalten