Helvetia Versicherung meldet Rückgänge im Jahr 2023: Grosse Naturkatastrophen

Helvetia Versicherung meldet Rückgänge im Jahr 2023: Grosse Naturkatastrophen

Do, 11. April 2024

Die Helvetia Versicherungen steuern auf ein herausforderndes Jahr 2023 mit Gewinneinbussen aufgrund von Naturkatastrophen und Grossschäden zu.

KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Die Helvetia Versicherungsgruppe erzielte im Jahr 2023 einen deutlich tieferen Gewinn als im Vorjahr. Das Vorjahresergebnis war noch durch den Gewinn aus dem Verkauf einer Gesellschaft positiv beeinflusst. Das Ergebnis 2023 wurde zudem durch hohe Belastungen aus Naturkatastrophen und Grossschäden in der zweiten Jahreshälfte belastet.

Die Helvetia hat ihre Jahresrechnung für das vergangene Jahr erstmals nach den neuen IFRS-Regeln präsentiert. Im Vergleich zu den revidierten Vorjahreszahlen sank der Gewinn nach Steuern um 37% auf 301.3 Millionen Franken, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilte.

Erstmals wies das Unternehmen auch einen "bereinigten Gewinn" aus. Dieser belief sich auf 372,5 Millionen CHF nach 492,9 Millionen CHF im Vorjahr.

Höheres Geschäftsvolumen

Das Geschäftsvolumen des Versicherers stieg auf 11,3 Milliarden CHF nach 11,2 Milliarden CHF im Jahr 2022. Das währungsbereinigte Wachstum betrug 7,2 Prozent. Getrieben wurde das Wachstum von den sogenannten "Specialty Markets", aber auch das Nicht-Lebengeschäft nahm in allen Märkten zu, betonte der Versicherer.

Die Kapitalisierung bleibt solide. Die geschätzte SST-Quote lag Anfang 2024 bei "über 280%", verglichen mit rund 300% in der ersten Hälfte des Jahres 2023.

Die Dividende werde aufgrund des profitablen Wachstums und der starken Kapitalisierung um 40 Rappen auf CHF 6.30 erhöht, hiess es.

Drittes Quartal mit Verlust

Im Nicht-Lebengeschäft erzielte Helvetia ein währungsbereinigtes Wachstum von knapp 11%, wobei die Gruppe in der Schweiz, in Spanien und in Österreich besser abschnitt als der Markt. Aber auch das zyklische Segment "Specialty Markets" habe von einem günstigen Umfeld und Preiserhöhungen profitiert, heisst es in dem Bericht.

Der bereinigte Gewinn der Sparte sank aufgrund der Schadenentwicklung um 31% auf CHF 220,6 Millionen.

In etwas geringerem Maße machten sich auch eine Häufung mittelgroßer Schäden und Inflationseffekte bemerkbar. Dementsprechend verschlechterte sich die Combined Ratio der Gruppe auf 97,4% nach 94,3% im Vorjahr.

Steigende Gebühreneinnahmen

Im Lebengeschäft stieg der zugrunde liegende Gewinn bei einem leicht höheren Geschäftsvolumen um 13% auf CHF 310,2 Millionen. Im Neugeschäft profitierte der Versicherer vom Wachstum bei den Rückversicherungslösungen und den positiven Auswirkungen der höheren Zinssätze im Segment Europa.

Die nach den neuen Rechnungslegungsvorschriften ausgewiesene Contractual Service Margin (CSM) stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 4,03 Milliarden CHF (Vorjahr: 3,94 Milliarden CHF).

Der Versicherer konnte die Gebühreneinnahmen weiter steigern, die im vergangenen Jahr auf 390,5 Millionen stiegen (2022: 350,9 Millionen). Dieses Wachstum ist vor allem auf die Ausweitung des versicherungsfremden Geschäfts in Spanien zurückzuführen.

Strategie-Update

Die Ergebnisse der Helvetia übertrafen die Erwartungen der Analysten hinsichtlich des durchschnittlichen Geschäftsvolumens, erfüllten sie aber nicht ganz hinsichtlich des IFRS-Reingewinns. Fast alle Experten erwarteten eine Dividende in dieser Höhe.

Das Unternehmen, das seit Oktober von Fabian Rupprecht geführt wird, will nun die aktuelle Strategie "Helvetia 2025" einer Überprüfung unterziehen. Die Ergebnisse dieser Strategieüberprüfung will Helvetia an einem Capital Markets Day im Dezember 2024 präsentieren.

©Keystone/SDA

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