Fr, 26. Januar 2024
Das Wohnen in der Schweiz erfährt einen steilen Anstieg der Mietkosten, was eine deutliche Verschiebung der Wohnungsmarktdynamik im 4. Quartal 2023 bedeutet.
In der Schweiz steigen die Wohnkosten in einem alarmierenden Tempo. Im letzten Quartal 2023 konnte ich einen deutlichen Anstieg der Mietpreise für neue und bestehende Wohnungen beobachten, während die Mieten für Büroflächen konstant blieben.
Die Daten von Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) zeigen, dass die Mieten für neu gebaute Wohnungen im 4. Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 2,9% gestiegen sind. Die Mieten für ältere Wohnungen stiegen im gleichen Zeitraum um 2,2%.
Der Vergleich mit dem Vorjahr ist noch auffälliger. Die Mieten für Neubauwohnungen in der Schweiz stiegen um 6,01 TP3T und für Altbauwohnungen um 3,91 TP3T im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dieser Anstieg der Marktmieten war in allen Regionen der Schweiz zu beobachten, wobei er in den Regionen Mittelland (6,71 TP3T), Jura (6,51 TP3T) und Zürich (6,31 TP3T) besonders deutlich ausfiel.
Die Prognose deutet auf eine weitere Eskalation hin. Stefan Fahrländer von FPRE nennt den unzureichenden Wohnungsbau seit 2020 und die zunehmende Zuwanderung als kritische Faktoren. Da die Nachfrage nach Wohnraum auch im Jahr 2024 hoch bleiben wird und die Bautätigkeit zurückbleibt, dürften die Marktmieten weiter steigen.
Im krassen Gegensatz dazu blieb der Büroflächenmarkt weitgehend unberührt. Die Mieten für neue Büroflächen gingen im Vergleich zum Vorquartal nur geringfügig um 0,41 TP3T zurück. Allerdings verzeichneten sie im Jahresvergleich einen Anstieg von 4,5%.
Auffallend sind die regionalen Unterschiede: In Basel und Mittelland stiegen die Mieten deutlich an (9,0% bzw. 8,5%), während am Genfersee und in der Ostschweiz deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren (-4,9% bzw. -4,8%).
Diese Divergenz zwischen den Miettrends für Wohn- und Büroflächen unterstreicht die sich verändernde Landschaft des Schweizer Immobilienmarktes. Angesichts der steigenden Wohnkosten nimmt der Druck auf den Wohnungssektor zu, was für Mieter und politische Entscheidungsträger eine Herausforderung darstellt.
©Keystone/SDA