Mi, Mrz 6. 2024
Eine aktuelle Studie zeigt auf, wie Bundesgesetze in der Schweiz unbeabsichtigt die Energieverschwendung fördern und damit ein großes Potenzial für Energieeinsparungen aufzeigen.
Viele Bundesgesetze steigern den Energieverbrauch, statt ihn zu senken. Zu diesem Schluss kommt eine von der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) in Auftrag gegebene Studie. Sie identifiziert 112 Fehlanreize. Allein sieben davon haben ein Sparpotenzial von fünf Prozent des Gesamtenergieverbrauchs.
Das entspricht neun bis zehn Terawattstunden pro Jahr, die verschwendet werden. Zum Vergleich: Das Kernkraftwerk Leibstadt AG lieferte im Jahr 2023 knapp 9,7 Terawattstunden Strom.
Es besteht also ein großer Handlungsbedarf. Würden alle 112 Fehlanreize beseitigt, wäre das Einsparungspotenzial gewaltig. Zwei Fünftel der Fehlanreize haben einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf den Energieverbrauch.
Würde der Bund sie abschaffen, könnte die Schweiz leicht viel Energie sparen, so die Energiestiftung. Darüber hinaus könnte der Bund viel Geld sparen, mehr Steuern einnehmen und das ganze Land würde zum Beispiel von einer besseren Luftqualität profitieren.
Die SES empfiehlt Bundesrat, Parlament und Verwaltung, die Gesetzgebung systematisch auf Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Energiesparen auszurichten. Die Studie "Fehlanreize beim Energieverbrauch - Analyse der Bundesgesetzgebung" wurde von der Beratungsfirma EBP verfasst.
©Keystone/SDA