Mi, 1. Mai 2024
Während die Jungen Finnen in der Schweiz eine Kampagne zur Abschaffung des 1. Mai als Feiertag mit der Begründung wirtschaftlicher Verluste führen, lanciert die Gewerkschaft Syna eine Petition, um den 1. Mai zu einem nationalen Feiertag zu machen und die Rechte der Arbeitnehmer in den Vordergrund zu stellen.
In der ganzen Schweiz steht der 1. Mai dieses Jahres unter dem Motto "Prämien runter, Löhne rauf!" Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat den Schwung des jüngsten Erfolgs der 13. AHV-Rente genutzt, um weitere Verbesserungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu fordern, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung über die Prämienverbilligungsinitiative am 9. Juni.
Die Gewerkschaften protestieren lautstark gegen die ausufernden Gesundheitskosten, die ihrer Meinung nach Familien belasten und die finanzielle Stabilität der Mittelschicht untergraben. Dieser Aufschrei erfolgt vor dem Hintergrund der von den Gewerkschaften als "unsozial" bezeichneten Finanzierung des Gesundheitssystems.
Neben der Reform des Gesundheitswesens werden nach Jahren rekordverdächtiger Gewinne und Dividenden für die Unternehmenseigentümer energisch Lohnerhöhungen gefordert.
Prominente Politikerinnen und Politiker werden an verschiedenen Maiveranstaltungen in den Kantonen teilnehmen und den Forderungen nach Reformen Nachdruck verleihen. Die Bundesräte Elisabeth Baume-Schneider und Beat Jans werden in Thun und Bern sprechen.
Die Schweizer Jungen Finnen haben vorgeschlagen, den Feiertag abzuschaffen, da er zu Sachschäden und wirtschaftlichem Abschwung führe. Im Gegensatz dazu hat die Gewerkschaft Syna eine Petition lanciert, in der sie sich dafür einsetzt, dass der Tag landesweit als arbeitsfreier Tag anerkannt wird, um den steigenden Anforderungen an die Arbeitnehmer gerecht zu werden.
In Zürich haben die erwarteten Unruhen die Bedeutung der Kundgebungen nicht überschattet, wo SGB-Chefökonom Daniel Lampart eine Rede halten wird. Andernorts werden Gewerkschaftsführer wie Pierre-Yves Maillard in Biel und Aarau zu den Menschenmassen sprechen und die Entschlossenheit der Gewerkschaften unterstreichen, für wirtschaftliche Gerechtigkeit zu kämpfen.
Der 1. Mai ist in mehreren Kantonen, darunter Zürich, Basel, Thurgau, Schaffhausen, Neuenburg, Aargau und Tessin, als Feiertag anerkannt. Diese unterschiedlichen Ansichten sind Ausdruck eines breiteren nationalen Diskurses über die Bedeutung des 1. Mai.
©Keystone/SDA