Arbeitsrecht - ILO-Direktor appelliert an Schweizer Verantwortung gegen Gewalt

Arbeitsrecht - ILO-Direktor appelliert an Schweizer Verantwortung gegen Gewalt

Di, 15. Aug. 2023

Gilbert Houngbo, Direktor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), hat die Schweiz aufgefordert, das Übereinkommen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz zu ratifizieren. Die Schweiz müsse ihre internationale Verantwortung wahrnehmen, sagte er.

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Bislang habe sich die IAO nicht in die nationalen Debatten eingemischt, sagte Houngbo in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit "Le Temps". Er hofft, dass die Schweiz die Konvention ratifizieren wird.

Houngbo räumte ein, dass die Schweiz bereits über nationale Gesetze verfügt. Aber sie müsse mit gutem Beispiel vorangehen - gerade als Mitglied des UN-Sicherheitsrats.

Die Rechtskommission des Ständerats wird am Dienstag ein zweites Mal darüber beraten. Der Ständerat hatte im letzten Herbst beschlossen, nicht auf die Vorlage einzugehen. Der Nationalrat hat den Bundesbeschluss im Dezember zur Genehmigung freigegeben.

Das Übereinkommen enthält ein gesetzliches Verbot von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz. Es erwähnt auch Präventivmaßnahmen sowie Unterstützungs- und Abhilfemaßnahmen. Die IAO hat es 2019 angenommen. Bislang haben 31 IAO-Mitgliedstaaten das Übereinkommen ratifiziert. Bislang hat es kein Mitgliedstaat abgelehnt. In Italien, El Salvador und der Zentralafrikanischen Republik ist es bereits in Kraft getreten.

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