Lonza's ernennt neuen CEO: Wolfgang Wienand

Lonza's ernennt neuen CEO: Wolfgang Wienand

Di, 2. Apr. 2024

Inmitten einer Periode bedeutender Veränderungen gewinnt Lonza Wolfgang Wienand für die oberste Führungsposition.

Keystone/GAETAN BALLY

Lonza hat rund sechs Monate nach dem Abgang ihres früheren CEO die Stelle an der Spitze des Konzerns neu besetzt.

Der weltgrößte pharmazeutische Auftragshersteller hat sich an den Konkurrenten Siegfried gewandt, um die Stelle zu besetzen, und dessen CEO Wolfgang Wienand geholt.

Der Deutsche wird im Sommer 2024 neuer CEO von Lonza, wie das Basler Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zu diesem Zeitpunkt wird der 71-jährige Albert Baehny endgültig aus dem Unternehmen ausscheiden können.

Seit der frühere Lonza-CEO Pierre-Alain Ruffieux nach weniger als drei Jahren gehen musste, ist Baehny nicht nur Präsident des Verwaltungsrats, sondern auch CEO ad interim. Bereits im Januar hatte Lonza den Niederländer Jean-Marc Huët als Baehnys Nachfolger an der Spitze des Verwaltungsrats gewählt.

Viele Veränderungen in der Vergangenheit

Während Baehnys Amtszeit wandelte sich Lonza von einem Chemieunternehmen zu einem Marktführer in der Auftragsfertigung (CDMO).

Der langjährige CEO Richard Ridinger verließ das Unternehmen Anfang 2019, Marc Funk nur neun Monate später und Ruffieux trat im Herbst 2023 zurück. Während dieser Zeit musste Baehny zweimal als Interims-CEO fungieren.

Wienand hat in seinen fünf Jahren als CEO bei Siegfried eine eindrückliche Spur hinterlassen: Unter seiner Führung ist das Unternehmen aus Zofingen AG um mehr als 60 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Franken Umsatz gewachsen und beschäftigt heute über 3'700 Mitarbeitende.

Eine Liga größer

Wienands Fussstapfen sind jedoch noch grösser: Lonza erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Franken und beschäftigt rund 18'000 Mitarbeitende.

Und während Siegfried vor allem in der chemischen Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen und fertigen Darreichungsformen wie Tabletten tätig ist, dominiert bei Lonza die lukrative Produktion von Wirkstoffen mittels Biotechnologie.

Hohe Erwartungen

Der Trend, dass Pharmaunternehmen die Produktion von Wirkstoffen an Spezialisten wie Lonza auslagern, wird anhalten. Lonza hat kürzlich zwei große Produktionsanlagen von Roche in Kalifornien erworben, was diese Behauptung untermauert.

Wienand's Ziel: Lonza will bis 2028 um 11 bis 13% jährlich in lokalen Währungen wachsen. Und die Marge soll wieder im Bereich von 32 bis 34% liegen.

Siegfried-Aktie leidet

Inzwischen ist die anfängliche Euphorie an der Börse abgeklungen: Um 10.30 Uhr notierte die Lonza-Aktie noch 0,4 Prozent höher bei 542,20 CHF und damit 53 Prozent höher als zu Jahresbeginn.

Die Siegfried-Aktie hingegen sank nach dem Verlust des CEOs um 4%. Unter Wienand hatte sich der Aktienkurs seit 2019 mehr als verdreifacht.

©Keystone/SDA

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