Do, 23. November 2023
Das Montreux Jazz Festival (MJF) muss sich für seine Ausgabe 2024 neu erfinden. Da das Kongresszentrum renoviert wird, wird es bei der 58. Ausgabe eine Bühne auf dem See geben. Das Festival kehrt auch ins Casino zurück und erweitert den Bereich entlang der Seepromenade.
"Es ist eine grosse Veränderung und eine grosse Herausforderung, das Festival aufgrund der Bauarbeiten im Kongresszentrum neu erfinden zu müssen", sagte Festivaldirektor Mathieu Jaton am Donnerstag vor der Presse in Montreux. In den letzten Jahren wurden beispielsweise mit dem Elton-John-Konzert im Stadion La Saussaz (2019) und mit der Seebühne 2021 Erfahrungen gesammelt, "die sich als wertvoll erwiesen haben", um die Herausforderungen jetzt bewältigen zu können.
Das Herzstück des 58. MJF wird die Hauptbühne am Genfer See sein. Unterhalb des Place du Marché planen die Verantwortlichen eine 36 Meter breite Bühne, die 5.000 Personen Platz bieten wird. Davon werden 600 Plätze auf überdachten Tribünen angeboten. Aufgrund der natürlichen Neigung der Bühne verspricht das MJF einen "atemberaubenden Blick auf den See und die Region sowie ein außergewöhnliches Konzerterlebnis".
Jaton bezeichnete die Tatsache, dass das Casino im nächsten Sommer wieder geöffnet sein wird, auch als "Rückkehr zu den Wurzeln". "Wir werden an diesen historischen Ort zurückkehren, den wir vor fast 30 Jahren verlassen haben." Seit 1967 haben dort zahlreiche legendäre Konzerte stattgefunden.
Zusätzlich zu diesen beiden kostenpflichtigen Bühnen wird das Festival sieben Bühnen haben, die kostenlos zugänglich sind. Und: Die Länge der Uferpromenade wird im Vergleich zu 2023 verdoppelt.
Mit diesen Maßnahmen wollen die Verantwortlichen des MJF sicherstellen, dass während der 16 Festivaltage vom 5. bis 20. Juli wie gewohnt 250.000 Menschen untergebracht werden können. Und weil das Auditorium Stravinski geschlossen sein wird, wollen sie als Ersatz eine "außergewöhnliche Hauptbühne" anbieten.
Für die kommende "Sonderausgabe" des MJF haben die Verantwortlichen eng mit den städtischen Behörden, Hoteliers, Geschäftsleuten und der Bevölkerung von Montreux zusammengearbeitet. Laut Jaton wurde das Projekt "sehr positiv" aufgenommen. Die 58. Ausgabe werde jedoch "unweigerlich Kosten verursachen", räumte er ein. "Wir versuchen, ein ähnliches Budget wie in den Vorjahren einzuhalten", d.h. zwischen 28 und 30 Millionen Franken.
©Keystone/SDA