Di., März 12th 2024
Der Schweizer Zoll erlebt 2023 eine gemischte Bilanz: ein Rückgang der Drogensicherstellungen, ein Anstieg der Dopingmittel und ein bemerkenswerter Anstieg des Fleischschmuggels inmitten eines 10% wachsenden Handelsverkehrs.
Der Schweizer Zoll hat im Jahr 2023 weniger Drogen beschlagnahmt und mehr Dopingmittel sichergestellt. Der Fleischschmuggel hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Der Handelsverkehr wuchs um 10%, die Einnahmen sanken um 700 Millionen Franken.
Das Bundesamt für Zoll und Grenzschutz verzeichnete heute 60,7 Millionen Zollanmeldungen im Handel. Der Anstieg des Verkehrs um 10% ist vor allem auf den Anstieg der Einfuhren um fast 20% im Online-Handel zurückzuführen.
So gab es deutlich mehr Einzellieferungen für Privatpersonen. Die Zahl der vom BAZG registrierten gefälschten Markenartikel blieb sowohl im Warenverkehr als auch im Reiseverkehr stabil.
Die Zahl der Sicherstellungen von Drogen ist deutlich zurückgegangen. Im vergangenen Jahr stellte das BAZG 243 Kilo Marihuana sicher, nach 476 Kilo im Vorjahr. Die Menge des sichergestellten Heroins sank von 11 auf 7 Kilogramm.
Die Kokainmenge blieb mit 110 Kilogramm auf dem Niveau der Vorjahre, wenn man von einem größeren Fund im Jahr 2022 absieht. Dies führte zu einem statistischen "Ausreißer" von 568 Kilo.
Im Auftrag des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic haben die Grenzbehörden 6659 Sendungen mit illegalen Arzneimitteln entdeckt. Das sind etwas weniger als im Jahr 2022.
43% kam der größte Anteil nicht mehr aus Osteuropa, sondern aus Indien. Das BAZL hat bei 1422 Entbindungen Dopingpräparate gefunden, was eine deutliche Zunahme gegenüber 2022 mit 1013 Entbindungen bedeutet.
Im Jahr 2023 war der Fleischschmuggel ein Schwerpunkt der Strafverfolgung durch das BAZG. Die Behörden stellten 263 Tonnen Schmuggelfleisch fest, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.
Die Einnahmen des BAZL sinken um 0,7 Milliarden Franken auf 23,6 Milliarden Franken im Jahr 2023. Damit entfallen rund ein Drittel der gesamten Bundeseinnahmen auf das Bundesamt.
Die Zollbehörde führt den Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf ein verändertes Verbraucherverhalten zurück. Dies erklärt den Rückgang der Mineralölsteuer und der CO2-Abgabe auf Kraftstoffe.
Das Bundesamt begründet die Senkung der Tabaksteuer mit dem vermehrten Kauf von Zigaretten im Ausland oder in Duty-Free-Läden aufgrund der Preisdifferenz.
Hinzu kommen die sinkende Zahl der Raucher und ein wachsender Anteil an niedriger besteuerten Tabakalternativen.
©Keystone/SDA