Neue Bankenvorschriften bewegen den Markt: UBS wackelt

Neue Bankenvorschriften bewegen den Markt: UBS wackelt

Mi, 10. Apr. 2024

Regulatorische Wellen schlagen auf UBS ein: Politische Differenzen und Marktunsicherheiten drohen.

KEYSTONE/Michael Buholzer

Nach dem Bericht des Bundesrats über die "Too big to fail"-Regulierung fielen die UBS-Aktien um fast 4% und erholten sich später wieder und schlossen mit einem Minus von 2,7%. Dieser Bericht, der sich mit der Stabilität des Bankensektors befasste, löste angesichts der steigenden Inflation in den USA Unsicherheit am Markt aus, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen auf UBS.

Trotz des heutigen Rückgangs hat die UBS-Aktie im vergangenen Jahr einen Anstieg von fast 50% verzeichnet. Die Komplexität des Berichts, der fast 400 Seiten umfasst, hat dazu geführt, dass die Märkte und Analysten nach Klarheit über die Auswirkungen auf die UBS suchen, die nun nach der Credit Suisse die einzige Grossbank der Schweiz ist.

Der Bericht schlägt 22 Massnahmen vor, die sich auf die Verbesserung der Liquidität, die Rechenschaftspflicht der Geschäftsleitung und die Krisenbewältigung für systemrelevante Banken, darunter UBS, Postfinance, Raiffeisen und ZKB, konzentrieren.

Insbesondere werden die Eigenkapitalanforderungen nicht generell erhöht oder Bonusverbote verhängt, sondern gezieltere Anpassungen vorgeschlagen.

Der Bundesrat will die Bankenregulierung verbessern und räumt dabei Lücken im bestehenden System ein. Zu den Vorschlägen gehören erweiterte Befugnisse für die FINMA, eine mögliche Ausweitung der Liquiditätsbereitstellung durch die Schweizerische Nationalbank und klarere Rahmenvorschriften für das Krisenmanagement.

Der Schwerpunkt liegt darauf, die Eigenkapitalanforderungen nicht wahllos zu erhöhen, sondern sich auf risikoorientierte Maßnahmen zu konzentrieren.

In den politischen Stellungnahmen äussern sich die Parteien besorgt über die Angemessenheit und Klarheit der Vorschriften. Die SP kritisiert das Fehlen eines entschiedenen Vorgehens bei Eigenkapital und Boni: "Mit dem Verzicht auf diese Anforderungen spielt der Bundesrat der neuen Megabank in die Hände", so ein Sprecher.

FDP und Grünliberale mahnen zur Vorsicht, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Andreas Venditti von Vontobel wies darauf hin, dass der Markt aufgrund der Komplexität des Berichts Klarheit brauche.

©Keystone/SDA

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