Vom SBB-Radio über die Züge bis zur Steuer auf Schlagworte

Published: Monday, Apr 1st 2024, 13:01

Updated At: Tuesday, Apr 2nd 2024, 01:59

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In der Schweiz haben Medien und Institutionen ihre Leserinnen und Leser am 1. April veräppelt, manchmal mit unwahren Meldungen. Hier sind einige Themen, die wahr sein könnten, aber wahrscheinlich ein Aprilscherz sind.

ZUG-RADIO: Die SBB lanciert mit "SBB on air" einen Radiosender im Zug. Ab dem 22. April präsentiert der Sender, der über DAB+ gestreamt werden kann, die besten Eisenbahnsongs, aktuelle Informationen zum Bahnverkehr und Wissenswertes über den öffentlichen Verkehr sowie die Geschichte und Entwicklung des Eisenbahnwesens, wie das Bahnunternehmen auf der Plattform X bekannt gab. Gemäss einer Umfrage tragen viele Reisende während der Zugfahrt Kopfhörer für Musik und verpassen so manchmal wichtige Zugsdurchsagen. Der SBB-Radiosender will hier Abhilfe schaffen. Sollte sich das Konzept bewähren, erwägt die SBB, das Programm mit speziellen streckenbezogenen Inhalten zu ergänzen.

SELF-BOARDING: Der Flughafen Genf hat einen neuen Service für Passagiere angekündigt, die ein Flugzeug besteigen. Mit einem elektrischen Go-Kart können sie nun selbstständig über eine signalisierte Strecke zu ihrem Flugzeug gelangen, ohne lange an der Sicherheitskontrolle warten zu müssen, wie der Flughafen in einem Video auf X bekannt gab. Die Passagiere können auch einen Blick hinter die Kulissen werfen, zum Beispiel bei der Gepäckabfertigung am Flughafen. Der Service kann von jedem genutzt werden, der ein Ticket hat und einen Helm und Sicherheitsgurte trägt. Fußgänger auf dem Rollfeld und Flugzeuge haben Vorfahrt.

OSTERHASENVERBOT: Wie die Website "20 minutes" berichtet, hat eine antispeziesistische Vereinigung durchgesetzt, dass die Menschen zu Ostern keine Schokoladenhasen mehr essen dürfen. Ab 2025 sollen die Süssigkeiten andere Formen annehmen - zum Beispiel Autos. Der Bundesrat hat auf die Forderungen eines Schweizer Tierschutzvereins gehört. Er ist daran, den Verkauf von Schokoladenfiguren, die Lebewesen imitieren, ab nächstem Jahr landesweit zu verbieten.

WANDERN: Das Wandern, ein beliebter Sport in der Schweiz, soll eine olympische Disziplin werden. Im Sommer 2024 werde das Wandern vom Organisationskomitee der Olympischen Sommerspiele offiziell als neue Disziplin vorgestellt, teilte der Dachverband Schweizer Wanderwege mit. Die beliebte Sportart soll in einem Demonstrationswettbewerb getestet werden, um langfristig in den Wettkampfkatalog aufgenommen zu werden. Über vier Millionen Wanderer nutzen jedes Jahr die Schweizer Wanderwege.

BUZZWORDS: Die Partei für rationale Politik, universelle Menschenrechte und Partizipation Parat hat die Idee lanciert, eine Lenkungsabgabe auf die Verwendung von Buzzwords einzuführen. Die Abgabe soll Anreize schaffen, den "inflationären Gebrauch" von Schlagworten wie "Digitalisierung", "Nachhaltigkeit", "Resilienz" und "Inklusion" zu minimieren, so die Partei. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Qualität der politischen Debatten zu verbessern und gleichzeitig den nachhaltigen Sprachgebrauch zu fördern. Die Abgabe soll mithilfe von KI-Technologien (künstliche Intelligenz) erhoben werden und Parteien zugute kommen, die sich für einen "schlagwortfreien" Diskurs einsetzen.

WÄHLRECHT: In der Schweiz sollen Menschen ab 62 Jahren ihr Stimmrecht verlieren. Die Jungen Grünen kündigten in einer Pressemitteilung vom 1. April an, dass sie "auf allen Ebenen" Initiativen für ein maximales Wahlalter von 62 Jahren lancieren werden. Solange junge Menschen in den ersten 18 Jahren ihres Lebens kein Wahlrecht haben, sollten sie auch in den letzten 18 Jahren ihres Lebens nicht wählen dürfen, so die Jungpartei. Die Lebenserwartung in der Schweiz liegt bei rund 80 Jahren. Zöge man davon 18 Jahre ab, läge das maximale Wahlalter bei 62 Jahren. Da Frauen im Durchschnitt älter sind, sollten sie länger wählen dürfen.

ROBOTER-AUTOS: Der Autoabonnement-Anbieter Carvolution hat mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) die grösste Pilotphase der Schweiz für autonomes Fahren auf öffentlichen Strassen angekündigt. Gemäss einer Mitteilung des Unternehmens werden bis Ende 2024 Tausende von Fahrzeugen mit modernsten Automatisierungssystemen auf Schweizer Strassen im Einsatz sein, um wichtige Erkenntnisse über die Sicherheit und Effizienz des autonomen Fahrens zu gewinnen. Dabei sollen drei Aspekte untersucht werden: Sicherheit, Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und mit der Infrastruktur zur Verbesserung des Verkehrsflusses sowie die öffentliche Akzeptanz. Ein erster Testbericht soll im November 2024 vorliegen.

WOLKENNAMEN: Am 1. April hat SRF Meteo einen Aufruf gestartet, um neue Namen für besondere Wolken zu finden. Gesucht wurden Namen für Wolken, die einem Objekt oder einem Tier ähneln. Aufgrund grosser Lücken im internationalen Wolkenatlas habe die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) seit Anfang Jahr einen geeigneten Wetterdienst für das Projekt gesucht, teilte SRF Meteo mit. Am Ostermontag wurde ihnen die Aufgabe übertragen. Das Unternehmen habe sich gegen namhafte Bewerber wie den Deutschen Wetterdienst (DWD), BBC Weather und Meteo France durchgesetzt. Die Leserinnen und Leser waren aufgefordert, Fotos von Wolken in Form von Elefanten, Drachen, Herzen oder Hüten einzureichen, inklusive Namensvorschläge.

POLIZEI WENIGER: Die Stadtpolizei Winterthur hat angekündigt, im Rahmen eines Pilotprojekts ihre 20 Jahre alten Kleinwagen durch klimafreundliche Leichtmotorräder zu ersetzen. Mit den Fahrzeugen, die wie Kinderfahrräder aussehen, wollen die Beamten noch näher bei den Menschen in den Winterthurer Quartieren sein. Sie müssen sich keine Sorgen um Geschwindigkeitsüberschreitungen machen: Die mit Strom betriebenen Zweiräder haben eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Die Zweiräder lassen sich in Sekundenschnelle zusammenklappen und wie ein Koffer ziehen. So können die Polizisten auch spontane Fußpatrouillen in ihrer Nachbarschaft durchführen. - "Das war ein Scherz", stellte die Polizei am Abend klar. Richtig ist jedoch, dass die Smarts in der Tat bald ausgemustert werden müssen und wahrscheinlich durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden, allerdings auf vier Rädern.

SOLARDACH: Die "Südostschweiz" schickte ihre Online-Leserinnen und -Leser im April mit einer Idee für ein Solarprojekt ins Rennen. Im Kanton Graubünden sind mehrere alpine Solar-Grossprojekte auf Widerstand gestossen, zuletzt dasjenige im Skigebiet Splügen-Tambo. Nun sollen grössere Gebäude ins Visier genommen werden. So plant die Stadt Chur zunächst, das Dach des historischen Schlosses Haldenstein mit Solarzellen zu belegen. Die Dachfläche des denkmalgeschützten Gebäudes ist gross genug, und die alten Ziegel stören den Churer Stadtpräsidenten schon seit einiger Zeit.

GEDENKEN: Im Rahmen der Neugestaltung des Bahnhofs Bern soll die überlebensgrosse Statue des Berner Bürgermeisters und Feldherrn Adrian von Bubenberg (1434-1479) ins Schloss Spiez - dem ehemaligen Stammsitz der von Bubenbergs - versetzt werden. Die Gemeinde Spiez hat der Stadt Bern ein entsprechendes Angebot unterbreitet, berichten die Berner Zeitung und Bund online. "Das stattliche Denkmal würde sehr gut in den Innenhof unseres Schlosses passen", wird die Spiezer Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner zitiert. Im Gegenzug für die grosse Statue soll Bern das viel kleinere Bubenberg-Denkmal auf der Schlossterrasse erhalten.

WAPPENVOGEL: Die Zürcher Flughafengemeinde Rümlang hat sich zu ihrem 1100-jährigen Bestehen ein neues Wappen gegeben. Das bisher abgebildete Einhorn soll entfernt und durch einen Waldrapp ersetzt werden, wie der "Tagesanzeiger" online berichtet. Grund für die Neulancierung ist, dass sich im vergangenen Frühjahr zwei Waldrappe auf einem Fensterbrett in Rümlang niedergelassen haben, um zu brüten. Es wurden zwei Küken geboren. Zuvor galt der Vogel hierzulande seit 400 Jahren als ausgestorben.

SCHERZWERKSTATT: Das Nachrichtenportal Ajour.ch hat aufgedeckt, was viele nicht wissen: Ein grosser Teil der 1. April-Witze stammt aus dem Seeland. Genauer: aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Witzwil BE. Dort können Häftlinge an einem speziellen dreimonatigen Programm teilnehmen und unter fachkundiger Anleitung das Schreiben von Aprilscherzen üben. Diese Scherze, von denen es jedes Jahr über hundert gibt, werden dann in der ganzen Schweiz zum Verkauf angeboten. "Seit der Lancierung dieses Programms konnten wir unseren Anteil am Schweizer Aprilscherzmarkt auf über 50 Prozent steigern", sagt Gefängnisdirektor Balz Bütikofer gegenüber dem Portal.

©Keystone/SDA

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