Jeder siebte Genfer Jugendliche leidet unter Selbstmordgedanken

Veröffentlicht: Montag, 29. Apr 2024, 12:40

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Jeder siebte Jugendliche in Genf hat Selbstmordgedanken. Dies geht aus einer neuen Studie des Genfer Universitätsspitals hervor. Die Zahlen seien vergleichbar mit jenen vor der Pandemie, teilte das Spital am Montag mit.

Mädchen waren deutlich häufiger von Suizidgedanken betroffen als Jungen, wie die Studie in der Fachzeitschrift "Schweizerische Medizinische Wochenschrift" zeigt. Auch lesbische, schwule und bisexuelle Jugendliche litten häufiger unter Suizidgedanken. Dies lässt sich laut den Forschern durch Stressfaktoren wie Diskriminierung, soziale Ablehnung, geringe familiäre Unterstützung oder Mobbing erklären, unter denen viele homo- und bisexuelle Jugendliche leiden.

Junge Menschen, die unter schwerem psychischen Stress, geringem Selbstwertgefühl, geringer sozialer Unterstützung, Schwierigkeiten in der Schule oder Mobbing litten, gaben in der Studie auch häufiger Selbstmordgedanken an.

Im Gegensatz dazu fanden die Forscher eine schützende Wirkung von guten Beziehungen zwischen Jugendlichen und ihren Eltern, wie die Erstautorin Roxane Dumont in der Pressemitteilung betonte.

Bildschirmzeit und soziale Medien

Die Forscher identifizierten auch übermäßige Bildschirmzeit als Risikofaktor für Selbstmordgedanken. Dies gilt auch für die Zeit, die für schulische Aktivitäten vor dem Bildschirm verbracht wird, so das Universitätsklinikum. Eine Sucht nach sozialen Medien erhöht ebenfalls das Risiko von Selbstmordgedanken. Dies kann ein geringes Selbstwertgefühl, narzisstisches Verhalten und Einsamkeit verstärken.

Die Studie basiert auf einer Befragung von 492 Genfer Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Sie wurden zwischen Dezember 2021 und Juni 2022 befragt.

In der Schweiz ist der Suizid die häufigste Todesursache bei den 15- bis 24-Jährigen, wie die Forscher betonen. Alle drei bis vier Tage begeht ein junger Mensch Suizid.

©Keystone/SDA

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