SNB-Präsident sieht Nationalbank gut gerüstet für die Zukunft

Veröffentlicht: Freitag, 26. Apr 2024, 10:20

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"Die SNB wird sich weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, die Preisstabilität in der Schweiz im Interesse des ganzen Landes zu gewährleisten." Dieses Versprechen gab der scheidende Präsident des Direktoriums Thomas Jordan in seiner Rede an der Generalversammlung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Freitag in Bern ab, wie aus dem Text seiner Rede hervorgeht.

Jordan ist der Ansicht, dass die SNB gut gerüstet ist, um die Preisstabilität in der Schweiz auch in Zukunft zu gewährleisten und die Bürgerinnen und Bürger vor dem "Gespenst der Inflation" zu schützen. Die Fokussierung auf das Mandat und das geldpolitische Konzept ist kein Garant für eine erfolgreiche Geldpolitik. "Wir müssen unsere Einschätzungen immer wieder kritisch hinterfragen, veränderte Rahmenbedingungen möglichst frühzeitig erkennen und deren Auswirkungen analysieren."

Die heutige Generalversammlung ist Jordans dreizehnte und letzte als Präsident des SNB-Direktoriums. Wie bereits Anfang März angekündigt, wird er Ende September 2024 zurücktreten. Wer sein Nachfolger wird, ist noch nicht entschieden.

"Preisstabilität ist wichtig"

Die jüngste Inflationswelle habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig Preisstabilität sei, so Jordan weiter. "Inflation hemmt das Wirtschaftswachstum und mindert den Wohlstand für alle. Am stärksten belastet die Inflation jedoch die wirtschaftlich schwächsten Gruppen unserer Gesellschaft, da sie am stärksten von einem Kaufkraftverlust betroffen sind."

Es sei daher nicht verwunderlich, dass die nach der Pandemie aufgetretene Inflation in der Öffentlichkeit so viel Aufmerksamkeit erregt habe, so Jordan. Dies war vor allem im Ausland der Fall, wo die Inflation teilweise zweistellig war. In der Schweiz war die Inflation deutlich geringer und liegt seit Mitte 2023 im Bereich der Preisstabilität.

Geldpolitik mit "ruhiger Hand"

"Doch auch hierzulande war die Inflation ein Thema", so Jordan weiter. Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sei die Preisstabilität in der Schweiz auf verschiedene Weise gefährdet gewesen. Der SNB sei es jedoch gelungen, ihren Auftrag trotz äusserst widriger Umstände zu erfüllen. Sie musste in Szenarien denken und verschiedene Handlungsoptionen abwägen.

"Unser geldpolitisches Konzept hat es uns erlaubt, flexibel auf die verschiedenen Konstellationen zu reagieren", erklärte Jordan. Die Nationalbank strebt keine bestimmte Inflationsrate an, sondern betrachtet Preisstabilität als erreicht, wenn die Inflation zwischen 0 und 2 Prozent liegt. Zudem hat das Direktorium bei der Gewährleistung der Preisstabilität immer die mittlere Frist im Auge.

"Unsere Definition von Preisstabilität und unsere mittelfristige Ausrichtung erlauben es uns, die Geldpolitik mit ruhiger Hand zu führen und nicht auf jede Abweichung der Inflation von einem Zielwert reagieren zu müssen", sagte der SNB-Präsident. Während der Pandemie konnte die SNB mit Inflationsprognosen nahe der unteren Grenze des Zielbandes leben. Und als sich die Inflation dauerhaft aus dem Preisstabilitätsband zu entfernen drohte, reagierte die SNB in der zweiten Jahreshälfte 2021 rasch und entschlossen auf den steigenden Inflationsdruck.

©Keystone/SDA

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