Ukraine möchte, dass Österreich eine führende Rolle in der humanitären Hilfe übernimmt

Published: Tuesday, Mar 19th 2024, 06:40

Zurück zu Live Feed

Die Ukraine möchte, dass Österreich eine führende Rolle bei der humanitären Hilfe für das von Russland angegriffene Land übernimmt. "Natürlich braucht die Ukraine Waffen, braucht sie Munition. Aber die humanitäre Komponente ist genauso wichtig", sagte der ukrainische Parlamentssprecher Ruslan Stefantschuk in einem Interview mit der APA. Er befand sich zu einer Konferenz über die EU-Strategie für den Donauraum in Wien.

Stefanchuk erklärte, er habe mit allen seinen österreichischen Gesprächspartnern über eine mögliche Führungsrolle Österreichs im humanitären Bereich gesprochen. In Wien traf er u.a. mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Vizekanzler Werner Kogler zusammen. Die Ukraine braucht Unterstützung in Bereichen wie Technologie, Entminung, Wiederaufbau von Schulen, Herstellung von Prothesen für verwundete Zivilisten und Rehabilitationsmaßnahmen. "Hier würden wir uns wünschen, dass Österreich eine führende Rolle in einer internationalen Koalition zur Koordinierung der humanitären Hilfe übernimmt", so Stefanchuk.

Wie schon in seiner Rede im österreichischen Parlament im Juni 2022 zeigte sich Stefanchuk auch zwei Jahre später vom Sieg der Ukraine überzeugt. "Ja, die Ukraine wird gewinnen. Wir zahlen einen extrem hohen Preis dafür: Wir zahlen mit dem Leben unserer besten Söhne und Töchter, und wir wissen, dass wir es ohne die Unterstützung anderer Länder sehr schwer haben werden."

Stefanchuk: Eskalationsrhetorik ist Einschüchterung

Stefanchuk glaubt nicht, dass eine Eskalation des Krieges unmittelbar bevorsteht. Der russische Präsident Wladimir "Putin droht immer mit Eskalation". Der Einsatz von Atomwaffen wäre jedoch eine "Büchse der Pandora, die die Russische Föderation selbst zerstören würde". Er glaubt daher, dass Putins "Eskalationsrhetorik nur ein Versuch der Einschüchterung ist". Putin will den Konflikt einfrieren. "Das dürfen wir unter keinen Umständen zulassen, denn das würde bedeuten, diesen Konflikt an unsere Kinder weiterzugeben", warnte Stefanchuk.

Zugleich war Stefanchuk überzeugt: "Die Ukraine wird nicht sein letztes Ziel sein." Putin habe sehr "mächtige Instrumente in der Hand": Propaganda, den Energiesektor und korrumpierende Länder.

Die Ukraine und Österreich - ein neutraler Staat wie die Schweiz - gehören zu den Ländern der EU-Donauraumstrategie. Die Donau, die schon immer eine "Wasserader" war, sei für die Ukraine zu einer "Überlebensroute" geworden, erklärte Stefanchuk. Mehr als 90 Prozent des Getreides werden auf dem See- und Flussweg transportiert. "Das ist für uns überlebenswichtig, wir finanzieren mit den Erlösen unseren Widerstand."

©Keystone/SDA

Verwandte Geschichten

In Kontakt bleiben

Erwähnenswert

the swiss times
Eine Produktion der UltraSwiss AG, 6340 Baar, Schweiz
Copyright © 2024 UltraSwiss AG 2024 Alle Rechte vorbehalten