Mi, 13. Mrz 2024
Stadler Rail erholt sich vom Einbruch des Vorjahres und erzielt einen Rekordgewinn seit dem Börsengang.
Nach dem Einbruch im Vorjahr hat der Zughersteller Stadler Rail 2023 wieder mehr verdient. Der Reingewinn stieg auf 138,6 Millionen Schweizer Franken.
Dies ist der höchste Wert seit dem Börsengang. Ein Jahr zuvor hatte das Ostschweizer Unternehmen noch einen Einbruch auf 75,1 Millionen Franken erlitten.
Der deutliche Anstieg des Konzernergebnisses ist insbesondere auf geringere Währungsverluste im Finanzergebnis als im Vorjahr zurückzuführen. "Darüber hinaus konnten aufgrund der hohen Liquidität deutlich höhere Zinserträge erzielt werden", so Stadler.
Der Betriebsgewinn EBIT sank um 11% auf 183,3 Millionen Schweizer Franken und die EBIT-Marge auf 5,1% nach 5,5% im Vorjahr. Ohne die negativen Währungseffekte hätte Stadler ein EBIT im Rahmen der Erwartungen erzielt, heisst es.
Der Umsatz sank um 4% auf 3,61 Milliarden Schweizer Franken. Nach Angaben des Unternehmens kostete allein die Währungsentwicklung fast 100 Millionen Franken.
Der Auftragseingang ging ebenfalls um ein Fünftel auf 6,8 Milliarden Franken zurück, was aber immer noch das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte ist (2021: 5,6 Milliarden). Zwei Grossaufträge im Wert von rund 1,2 Milliarden Franken seien über das Jahresende hinaus verschoben worden, hiess es.
Dennoch erreichte der Auftragsbestand mit 24,4 Milliarden Franken einen neuen Rekordwert. Damit ist der Auftragsbestand um 2,4 Milliarden Franken höher als vor zwölf Monaten.
Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,90 CHF pro Aktie erhalten.
Vor allem im Bereich Rollmaterial brach der Umsatz um 2,3 Mrd. CHF auf 5,0 Mrd. CHF ein. Im Vorjahr habe man noch Grossaufträge im Wert von mehreren Milliarden erhalten, schrieb Stalder.
Auch für das neue Geschäftsjahr 2024 sieht es nicht besser aus. Stadler erwartet einen Umsatz von 3,5 bis 3,7 Milliarden Schweizer Franken.
Die EBIT-Marge wird voraussichtlich auf einem vergleichbaren Niveau wie 2023 liegen. Stadler rechnet auch 2024 mit Investitionen von rund CHF 200 Mio., um die notwendigen Kapazitäten bereitzustellen.
Eine Verbesserung wird erst für das Geschäftsjahr 2025 prognostiziert: Stadler erwartet dann einen Umsatz zwischen 4,0 und 4,2 Milliarden Franken und eine EBIT-Marge von rund 7 Prozent. Für 2025 rechnet Stadler zudem mit Investitionen von rund 200 Millionen Schweizer Franken.
Auch wenn im Jahr 2025 und darüber hinaus Hilfe kommen könnte, hat sich der Markt durch diese Nachricht nicht ernsthaft verändert. Der Kurs ist seit dem Börsengang kontinuierlich gesunken. Es wird erwartet, dass das EBIT auf dem Niveau der letzten Jahre bleibt, die Aktien sind fast auf einem Rekordtief.
©Keystone/SDA