Also, 21. April 2024
Ein Brief von Bundespräsidentin Viola Amherd nach Moskau, Spitzengehälter für Chefärzte in Schweizer Spitälern und die Reinheit von Mineralwasser in Pet-Flaschen: Dies und mehr ist in den Sonntagszeitungen zu lesen. Die Schlagzeilen in ungeprüften Berichten:
Bundespräsidentin Viola Amherd hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin anlässlich seiner Wiederwahl im März einen Brief geschrieben. Darin erklärt Amherd die Position der Schweiz, die Achtung des Völkerrechts, der Menschenrechte und der in der UNO-Charta verankerten universellen Grundsätze sowie das Streben nach Frieden und Wohlstand.
Der Brief enthält auch Beileidsbekundungen für die Opfer des Terroranschlags vom 22. März in Moskau und für die Opfer der Überschwemmungen in mehreren Regionen Russlands. Die Ukraine-Friedenskonferenz soll Mitte Juni auf dem Bürgenstock stattfinden. Nach Angaben Russlands wird es nicht daran teilnehmen.
Laut Mitbegründer Urs Wietlisbach arbeitet Kompass Europa an einer Volksinitiative, die in der Verfassung verankern will, dass die Schweizer Rechtsprechung nicht ins Ausland ausgelagert werden darf. "Es kann nicht sein, dass ein Bundesrat die Schweizer Gesetzgebung auslagert", sagt Wietlisbach im Interview mit SonntagsBlick.
Die Schweiz darf sich in der Aussenwirtschaftspolitik nicht anderen Gesetzen unterwerfen, da dies ihre Qualität als Wirtschaftsstandort beeinträchtigen würde.
Laut Wietlisbach soll die Arbeit am Initiativtext im kommenden Herbst abgeschlossen sein. Compass Europe habe über 1.500 Mitglieder und seine Anhängerschaft wachse, sagte Wietlisbach auf den Einwand, seine Bewegung habe nicht die Kraft einer Volkspartei.
Spitzengehälter von Spital-Chefärzten belasten die Budgets und tragen zum Anstieg der Prämien bei, wie die SonntagsZeitung berichtet. Sie zitiert den Kanton Bern, wo Spitäler mit einer kantonalen Leistungsvereinbarung die Gehälter der Chefärzte offenlegen müssen.
Demnach verdienten im Jahr 2022 sechs Ärztinnen und Ärzte im Kanton Bern zwischen 600'000 und 700'000 Franken, zwei verdienten über 700'000 Franken und mindestens einer mehr als eine Million Franken.
Schweizweit beliefen sich die Gehälter aller Spitalärzte zusammen auf 4,3 Milliarden Franken - ohne die Honorare der Belegärzte. Der Gesundheitsökonom Heinz Locher bestätigt, dass "dem Vernehmen nach nicht wenige von ihnen deutlich mehr als 1 Million Franken verdienen". Eine solche Entlöhnung sei "unangemessen".
Die Schweiz wäre gegen einen Angriff mit Raketen und Drohnen schlecht gewappnet. Das ist die Meinung von Albert A. Stahel, emeritierter Professor für Militärstrategie an der Universität Zürich. "Wir würden einem massiven Angriff mit Drohnen, Marschflugkörpern und Kampfflugzeugen nicht lange standhalten können", wird er zitiert.
Der Zeitung zufolge ist eine Verbesserung in Sicht, wenn die ersten der bestellten F-35-Kampfjets und das Patriot-System, das Kurzstreckenraketen abwehren kann, ab 2028 zum Einsatz kommen werden.
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat ihren Spielraum in der Liquiditätskrise der Credit Suisse nicht ausgeschöpft und ist aktiv geworden. Dies schreibt die "SonntagsZeitung" unter Berufung auf den vor zehn Tagen veröffentlichten 339-seitigen Bericht "Too big to fail" des Bundesrates zum CS-Debakel, das in der Zwangsfusion mit der UBS endete. Die Zeitung widerspricht damit Aussagen von FINMA-Präsidentin Marlene Amstad.
Wenn Mineralwasser in eine Pet-Flasche abgefüllt wird, darf es nicht mehr als Mineralwasser bezeichnet werden, weil Pet den Geschmack des Wassers verändern kann. So wird Matthias Beckmann, Kantonschemiker in Graubünden, von der "NZZ am Sonntag" zitiert. Er prüft Quellen wie jene von Valser oder Elmer.
Die Geschmacksveränderung in der Pet-Flasche ist unangenehm, aber legal. Der Verband Schweizerischer Mineralbrunnen und Erfrischungsgetränkeproduzenten (SMS) entgegnet, dass bei unsachgemässer Lagerung geringe Mengen an Chemikalien in das Wasser gelangen könnten.
Bitcoin soll Teil der Schweizer Währungsreserve werden: Eine Gruppe um den Westschweizer Yves Bennaïm plant eine Volksinitiative mit dieser Forderung, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet.
Der Text der Initiative legt nicht fest, wie hoch der Anteil von Bitcoin an den Währungsreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sein soll. Es gehe in erster Linie darum, eine Debatte anzustoßen, wurde Bennaïm zitiert.
Dem Bericht zufolge laufen derzeit die Vorbereitungen für den Ausschuss, und die Unterlagen für die Einreichung der Petition werden vorbereitet. Vor zwei Jahren entschied SNB-Chef Thomas Jordan, dass Bitcoin die Anforderungen für Währungsreserven nicht erfüllt. Die SNB hat sich gegenüber der Zeitung nicht dazu geäußert, ob dieses Urteil noch gilt.
Die Region um Réclère JU im Bezirk Pruntrut ist heute die am stärksten erdbebengefährdete Region der Schweiz, wie die Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche" berichtet. "In den letzten drei Jahren wurden in dieser Region rund 1.000 Beben registriert", erklärte Philippe Roth vom Schweizerischen Erdbebendienst an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) gegenüber der Zeitung.
In solchen Fällen spricht man von einem Erdbebenschwarm. Das Phänomen kann sich über zehn Jahre hinziehen, fügt der Experte hinzu. Das Gebiet wird nun genau untersucht. Drei zusätzliche Beobachtungsstationen wurden in der Nähe der Epizentren installiert. Anhand der Daten konnten zwei Verwerfungen lokalisiert werden. Die erste verursacht die stärksten Erdbeben. Die zweite ist aktiver als die erste, aber die Beben dort sind schwächer.
Trotz des revidierten Fernmeldegesetzes, das seit Anfang 2021 in Kraft ist, gibt es in der Schweiz immer noch zahlreiche unerwünschte Anrufe und Telefonbetrug. Dies berichtet die Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche".
Das neue Gesetz besagt, dass unerbetene Werbeanrufe illegal sind, wenn der Name einer Person nicht im Telefonbuch steht oder mit einem Sternchen versehen ist. Die jüngste Welle unerbetener Anrufe wird von computergenerierten Nummern getragen, die immer eine kantonale Vorwahl verwenden - zum Beispiel 021, 022, 026, 027. Danach beginnen alle Nummern mit 589. Die letzten vier Ziffern werden nach dem Zufallsprinzip generiert.
©Keystone/SDA