Schweizer Rechenzentrumsstrategie verlagert Fokus auf internationale Expansion

Schweizer Rechenzentrumsstrategie verlagert Fokus auf internationale Expansion

Also, 11. Februar 2024

Die Verantwortlichen der Schweizer Rechenzentren schlagen eine strategische Verlagerung hin zur internationalen Expansion vor und führen dabei Effizienz und Ressourcenoptimierung an.

Die Schweizer Rechenzentrumsbehörden streben eine Verlagerung der Rechenkapazitäten ins Ausland an. Der Direktor des Swiss National Supercomputing Center (CSCS), Thomas Schulthess, spricht sich gegen den Bau großer Rechenzentren in der Schweiz aus, wie sie von Tech-Giganten wie Microsoft und Google betrieben werden. "Die Schweizer Rechenzentren werden effizientere Horizonte anstreben, so dass sich die hiesigen Bestrebungen auf wegweisende Pilotprojekte konzentrieren können", sagte Schulthess der SonntagsZeitung.

Mit seiner enormen Wasserkraft und den bereits vorhandenen Infrastrukturen ist Nordeuropa ein idealer Kandidat für diese Expansion nach außen. Länder wie Finnland, Norwegen und Schweden verfügen über Ressourcen, die weit vom städtischen Bedarf entfernt sind und früher für den Bergbau und die Papierindustrie bestimmt waren. Schulthess unterstreicht die Rolle der Schweiz bei der Verbesserung der elektrischen Rahmenbedingungen in diesen Regionen, um Fortschritte im wissenschaftlichen Rechnen zu unterstützen.

Die Gründung von "Lumi", einem Gemeinschaftsprojekt mit Finnland und neun weiteren Ländern, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Dieses Konsortium hat bereits ein Rechenzentrum in einer umgenutzten finnischen Papierfabrik eingeweiht und damit das Potenzial für kosteneffiziente, infrastrukturfertige Standorte für Schweizer Rechenzentren aufgezeigt. Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen, insbesondere angesichts des jüngsten Rückzugs der Schweiz aus den Verhandlungen über ein EU-Rahmenabkommen, was die Zusammenarbeit im Rahmen des von der EU verwalteten Lumi-Konsortiums erschwert.

Dieser strategische Schwenk wird zum Teil durch die steigende Nachfrage nach Strom angetrieben, nicht nur durch den Computerbereich, einschließlich KI und Hochleistungseinheiten, sondern auch durch die zunehmende Verlagerung zur Elektromobilität. Schulthess unterstreicht die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Selbstreflexion bei der Bewältigung des wachsenden Energiebedarfs. Dieser Ansatz der Schweizer Rechenzentrumsleitung antizipiert nicht nur den zukünftigen Energiebedarf, sondern schafft auch einen Präzedenzfall für die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Recheninfrastrukturen auf globaler Ebene.

©Keystone/SDA

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