Mo., Apr. 8th 2024
SAV-Präsident Severin Moser schlägt eine schrittweise Anhebung des Rentenalters vor, um den Fachkräftemangel und die Zuwanderungsproblematik in der Schweiz nachhaltiger lösen zu können.
Trotz der im März abgelehnten Renteninitiative hat der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) eine Erhöhung des Rentenalters auf 66 Jahre vorgeschlagen. Die Erhöhung müsste in kleinen Schritten erfolgen, wie SAV-Präsident Severin Moser in einem Interview sagte.
In einem am Montag veröffentlichten Interview mit CH Media sagte Moser, dass das Rentenalter zunächst um sechs Monate und dann um weitere sechs Monate erhöht werden soll. Er glaubt, dass die Schweizer Bevölkerung einer langsameren Erhöhung des Rentenalters zustimmen würde. Ein direkter Sprung auf 66 Jahre sei unrealistisch, sagte er.
Erst Anfang März hatte das Schweizer Stimmvolk eine Volksinitiative der Jungliberalen mit überwältigender Mehrheit abgelehnt.
Wie das Parlament und der Bundesrat stimmten auch alle Kantone gegen ein höheres Rentenalter. Die Vorlage wollte ursprünglich das Rentenalter auf 66 Jahre anheben und dann an die Lebenserwartung koppeln. Der Automatismus der Erhöhung sei abschreckend gewesen, so Moser.
Das höhere Rentenalter ist ein Mittel, um dem Fachkräftemangel und der Zuwanderung entgegenzuwirken. Damit wird die AHV langfristig gesichert. Moser geht davon aus, dass die Zuwanderung in Zukunft weniger stark zunehmen wird als in der Vergangenheit. Denn auch die Nachbarländer leiden unter einem Mangel an Fachkräften.
"Weil wir aufgrund des demografischen Wandels einen Fachkräftemangel haben werden, wird das Wirtschaftswachstum zurückgehen, mit allen negativen Folgen", ist er überzeugt. Die Unternehmen sind daher auf Arbeitnehmer im heutigen Rentenalter angewiesen.
©Keystone/SDA