Erneuerbare Energien Schweiz: Energiedirektor sagt, Energiedebatte sei eine "Mogelpackung"

Erneuerbare Energien Schweiz: Energiedirektor sagt, Energiedebatte sei eine "Mogelpackung"

Do, 2. Mai 2024

Roberto Schmidt setzt sich für erneuerbare Energien ein, während das Schweizer Parlament über die Zukunft der Kernkraft debattiert.

KEYSTONE/Gaetan Bally

In der Schweiz hat die Debatte über die Zukunft der Energie einen umstrittenen Punkt erreicht, insbesondere mit der zunehmenden Diskussion im Parlament zugunsten der Kernenergie.

Roberto Schmidt, der Präsident der kantonalen Energiedirektorenkonferenz (EnDK), kritisiert diese Entwicklungen offen. In einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" bezeichnete er die aktuellen Energiedebatten als "Augenwischerei" und wies darauf hin, dass der Bau neuer Kernkraftwerke kurz- bis mittelfristig aufgrund zahlreicher anhaltender Probleme nicht realisierbar sei.

Schmidt betonte, wie wichtig es sei, auf erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wasser- und Windkraft zu setzen, um die Energiezukunft der Schweiz zu sichern. "Wir können die Energieversorgung in der Schweiz auch mit Solar-, Wasser- und Windenergie sichern", bekräftigte er.

Schmidt ist zwar nicht gegen die Modernisierung und Verlängerung der Lebensdauer bestehender Kernkraftwerke, aber er ist skeptisch, was die Rentabilität neuer Kernkraftwerke angeht, und führt als Gründe die mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung und die wirtschaftliche Belastung durch massive Subventionen an, die von Bund und Kantonen verlangt würden.

Er wies auch darauf hin, dass nach jüngsten Umfragen nur 29% der Bevölkerung die Planung eines neuen Reaktors unterstützen. Fragen wie die Sicherheit, die Entsorgung radioaktiver Abfälle und die insgesamt fehlende Akzeptanz der Technologie stellen nach wie vor erhebliche Hindernisse dar.

Darüber hinaus kritisierte Schmidt die schleppende Umsetzung der Energiestrategie des Bundesrates, die seiner Meinung nach nicht gescheitert ist, sondern sich in endlosen Grundsatzdebatten verzettelt hat. "Wir drehen uns ständig im Kreis", beklagte er und verwies auf die langsamen Fortschritte in Bereichen wie der Fotovoltaik auf Dächern, die nur unter dem Druck der jüngsten Energiekrise vorangetrieben wurden.

©Keystone/SDA

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