Fr, 5. April 2024
Schweizer Aktien leiden unter der Zinsentscheidung der US-Notenbank, die die globalen Märkte erschüttert.
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag deutlich nachgegeben. Auslöser waren die Aussagen des US-Notenbankchefs Neel Kashkari, der am Vortag signalisiert hatte, dass es angesichts der robusten US-Wirtschaft und einer nur langsam sinkenden Inflation keine Garantie für Zinssenkungen in diesem Jahr gebe. Dies ist für die Anleger beunruhigend, da die erste Zinssenkung der Fed im Juni eine ausgemachte Sache war. Darauf aufbauend sind die Finanzmärkte weltweit seit Oktober stark gestiegen.
Umso wichtiger ist für die Anleger der US-Arbeitsmarktbericht, der am frühen Freitagnachmittag veröffentlicht wird. Die Anspannung und gleichzeitig die Unsicherheit ist im Vorfeld der neuesten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt am Aktienmarkt deutlich zu spüren.
Hinzu kommen zunehmende geopolitische Spannungen, die sich u.a. in einem steigenden Ölpreis niederschlagen.
Um 11.05 Uhr notierte der Leitindex SMI 1,33% tiefer bei 11.535,24 Punkten und damit leicht über dem Tagestief von 11.516 Punkten.
Die wichtigsten europäischen Indizes wie der deutsche DAX (-1,6%), der FTSE (-1,0%) in London und der CAC (-1,4%) in Paris fielen ebenfalls stark.
Alle SLI-Werte fielen am Freitag, wobei die zinssensitiven Wachstums- und Technologiewerte wie Logitech (-2,7%), VAT (-1,8%) und AMS Osram (-4,4%) die größten Verluste verzeichneten.
Schwach waren auch die Banken UBS (-2.4%) und Julius Bär (-2.0%) sowie Industriewerte wie ABB (-2.4%), Holcim (-1.5%) und Sika (-1.4%).
Novartis (-1,6%), das am Vortag nach positiven Produktmeldungen um 2,8% gestiegen war, litt ebenfalls unter Gewinnmitnahmen.
Die beiden anderen Schwergewichte Roche (GS -0,9%) und Nestlé (-0,8%) fielen weniger stark, aber ebenfalls deutlich.
©Keystone/SDA