Mi, 21. Feb. 2024
Die zwei Jahrzehnte andauernde Umschuldungsgeschichte der Swissair. Der Liquidator Karl Wüthrich präsentiert die endgültige Bilanz. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die finanzielle Abwicklung und ihre Auswirkungen auf die Gläubiger.
Nach fast 20 Jahren könnte die Umschuldung der Swissair bald abgeschlossen sein. Der Liquidator der SAirGroup, Karl Wüthrich, hat den Gläubigern am Mittwoch die Schlussrechnung zur Einsicht vorgelegt.
Gemäss dem Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) liegen die Schlussrechnung und die Verteilungsliste vom 21. Februar bis 4. März 2024 zur Einsichtnahme durch die Gläubiger der SAirGroup auf. Wird keine Beschwerde eingereicht, erfolgt die Schlusszahlung wie in der Schlussverteilungsliste vorgesehen.
Gemäss der Schlussrechnung beträgt das Nettoliquidationsergebnis, das an die Gläubiger ausgeschüttet werden kann, knapp 2,8 Milliarden Franken. Damit konnten alle Forderungen der 1. und 2. Klasse gedeckt werden 100%. Die entsprechende Umschuldungsdividende ist bereits ausbezahlt worden.
Die Gläubiger der dritten Klasse erhielten fast ein Viertel (23,5%) ihrer Forderungen. Im Jahr 2006 wurde die maximale Dividende auf 12,5% geschätzt. 22,4% sind bereits ausgezahlt worden. Nun sollen die Gläubiger mit Forderungen der dritten Klasse eine Abschlusszahlung von 1,14061 % erhalten.
Die Liquidationskosten belaufen sich auf rund 220 Millionen CHF. Diese Kosten hätten vollständig durch die während der Liquidation des Nachlasses erzielten Erträge wie Zinsen, Dividenden, Mieteinnahmen aus Immobilien und Entschädigungen für Gerichtsverfahren gedeckt werden können.
Im Oktober 2001 wurden die Flugzeuge der Swissair am Boden gehalten. Die ruinöse Hunter-Strategie, ein Flugzeugabsturz und die Folgen der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York hatten die einst stolze Schweizer Fluggesellschaft in den Ruin getrieben und zum Stillstand gebracht.
©Keystone/SDA