Zwei Ausländer des Covid-Betrugs für schuldig befunden: Inhaftiert und mit Geldstrafe belegt

Zwei Ausländer des Covid-Betrugs für schuldig befunden: Inhaftiert und mit Geldstrafe belegt

Do., Apr. 18th 2024

Zwei Männer werden zu bedingten Haftstrafen verurteilt, weil sie an einer groß angelegten Fälschung von Covid-Impfbescheinigungen beteiligt waren.

Keystone/apn Photo/Axel Heimken

Zwei Männer im Alter von 27 und 31 Jahren sind vom Bezirksgericht Rheintal wegen Urkundenfälschung zu zwei Jahren bedingt verurteilt worden.

Obwohl sie über keine Bewilligung verfügten, stellten sie über eine Internetanwendung des Bundes 210 Covid-Impfscheine aus. Mit dem Verkauf der Bescheinigungen verdienten die Beschuldigten je 10'000 Franken.

Der 31-jährige Mann aus dem Irak hatte sich laut Anklageschrift die Zugangsdaten für die Internetplattform des Bundes von einem Dritten besorgt. Neben den Zugangsdaten besorgte sich der Iraker auch die persönlichen Daten, die zur Erstellung der Covid-Zertifikate benötigt wurden.

Die Zertifikate wurden mit Überweisungscodes über die Internetplattform verschickt. Alternativ habe der 31-Jährige sie den Käufern elektronisch zugeschickt, heißt es in der Anklageschrift weiter.

Laut Anklageschrift war der zweite Angeklagte, ein 27-jähriger Österreicher, für die Eingabe der persönlichen Daten und damit für die Erstellung der Zertifikate verantwortlich. Den Erlös aus dem Verkauf der Zertifikate teilten die beiden Männer zu gleichen Teilen mit dem Dritten, der die Login-Daten zur Verfügung gestellt hatte. Pro Zertifikat verlangten die beiden Männer 150 Franken.

Mehrere Tausend gefälschte Zertifikate

Der 31-Jährige wurde für 31 Tage in Untersuchungshaft genommen. Neben der bedingten Freiheitsstrafe wurde er zu einer Geldstrafe von 2'000 Franken verurteilt. Der 27-Jährige wurde für 16 Tage in Untersuchungshaft genommen.

Er muss eine Entschädigungsforderung von 10'000 Franken bezahlen. Das Verfahren wurde im Schnellverfahren durchgeführt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der Prozess war Teil eines von der St. Galler Justiz eingeleiteten Strafverfahrens. Ausgangspunkt war ein Hinweis an das Gesundheitsdepartement auf illegal ausgestellte Impfausweise. In der Folge wurden mehrere Personen verhaftet und Hausdurchsuchungen durchgeführt, wie die St. Galler Staatsanwaltschaft Anfang 2022 mitteilte.

Insgesamt seien den kantonalen Strafverfolgungsbehörden mehr als 9'000 illegal hergestellte Zertifikate bekannt, hiess es damals in einer Mitteilung.

©Keystone/SDA

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