Über 100 Signa-Insolvenzen in Deutschland und Österreich
Über 100 Signa-Insolvenzen in Deutschland und Österreich
Mi, 3. Apr. 2024
Die Signa-Gruppe hat mit einer Insolvenzwelle zu kämpfen, von der über 100 Unternehmen in Österreich und eine beträchtliche Anzahl in Deutschland betroffen sind.
Keystone/DANIEL BOCKWOLDT
Dutzende von Signa-Unternehmen haben bereits Insolvenz angemeldet. Neben zwölf Insolvenzen in Österreich gibt es nach Recherchen der Nachrichtenagentur APA mehr als 100 in Deutschland.
Zuletzt meldeten die Privatstiftung der Familie Benko und René Benko als Unternehmer in Österreich Insolvenz an.
Nach Angaben des Gläubigerschutzverbandes Creditreform gibt es zehn weitere Unternehmen aus dem Signa-Umfeld, darunter Development Selection, Prime Selection und Signa Holding.
Ebenfalls insolvent sind die Signa Hospitality GmbH, die Informationstechnologie GmbH, die Real Estate Management GmbH, die REM Transactions GmbH und die SFS Austria GmbH sowie die Lamarr-Rohbaufirma Mariahilfer Straße 10-18 Gmbh.
Die Burgenland Jagdpachtgesellschaft mbH, die ebenfalls zum Unternehmensverbund gehört, ist ebenfalls insolvent.
Unterschiedliche Rechtslage in Deutschland
In Deutschland ist die Situation schwieriger zu überblicken. Das liegt nicht nur an der Zahl der insolventen Unternehmen, sondern auch an der länderspezifischen Rechtslage bei "vorläufigen Insolvenzen".
Nach Angaben von Creditreform wurden in Deutschland insgesamt 103 Insolvenzverfahren beantragt, von denen in jüngster Zeit nur sieben Verfahren tatsächlich eröffnet wurden.
Wie viele Insolvenzen tatsächlich in einem Insolvenzverfahren enden oder doch noch abgewendet werden, hängt auch von dem 100-Millionen-Euro-Darlehen von Signa Prime gegen Masse ab. Damit könnten nicht nur neue Insolvenzen in Deutschland verhindert werden. Experten sagen, dass auch bestehende Verfahren rückgängig gemacht werden könnten und damit der Zugriff auf die Immobilien und deren Verwertung möglich wäre.
Rund 80 Unternehmen vorläufig insolvent
In Deutschland wurden Verfahren gegen Signa Real Estate Management Germany GmbH, REM Germany Rent GmbH, SCAx GmbH, RE Transactions GmbH & Co. KG, RE Transactions Management GmbH, Financial Services Germany Gmbh, Galeria Properties GmbH und Mönckenbergstrasse 16 Immobilien GmbH & Co. KG.
Für gut 80 Unternehmen sind in Deutschland Insolvenzverfahren eröffnet worden, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der jüngsten Insolvenz der dortigen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und der Insolvenz der bereits erwähnten Galeria Properties.
Für rund 30 deutsche Unternehmen werden derzeit Gutachten zur Verwertung von Immobilien eingeholt.
Mehr als zwei Dutzend Signa-Unternehmen sind in der Schweiz ansässig. Dazu gehört die Signa Retail Selection AG, die die Hälfte der Warenhauskette Globus hält.
Einige von ihnen sind in Konkurs, andere werden liquidiert und einige befinden sich in einem vorläufigen Umschuldungsmoratorium, um die Möglichkeit der Umstrukturierung der Unternehmen oder der Fortsetzung ihrer Geschäftstätigkeit zu prüfen.
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