Do, 25. April 2024
Die Schweizer Telekommunikationsriesen Swisscom und Sunrise haben ihren Rechtsstreit beigelegt und damit einen langwierigen Kampf um die gemeinsame Nutzung von Mobilfunknetzen abgewendet.
Ein Streit zwischen den Telekommunikationsunternehmen Swisscom und Sunrise ist offenbar vom Tisch. "Der Rechtsstreit ist beendet. Wir haben uns in der Zwischenzeit mit Swisscom geeinigt", sagte Sunrise-CEO André Krause in einem Interview mit der "Handelszeitung" (Donnerstagausgabe).
Swisscom hatte Sunrise wegen eines Handy-Sharing-Vertrags auf 90 Millionen Franken Schadenersatz verklagt, wie die Nachrichtenagentur AWP im Februar berichtete. Die Klage wurde im Januar 2023 eingereicht, wie aus dem Geschäftsbericht der Sunrise-Muttergesellschaft Liberty Global hervorgeht.
"Wir haben mit Swisscom eine Lösung zu Konditionen gefunden, die für uns wirtschaftlich unbedeutend sind", sagte Krause gegenüber der Handelszeitung.
Die Swisscom hat die Klage zurückgezogen. Ob Geld geflossen ist, wollte der Sunrise-CEO im Interview nicht sagen: "Wir haben Stillschweigen über die Details vereinbart."
Swisscom hatte zuvor eine Verletzung des Vertrags über die gemeinsame Nutzung des Mobilfunknetzes geltend gemacht, den der damalige Kabelnetzbetreiber UPC 2017 mit Swisscom abgeschlossen hatte. UPC gab bekannt, dass sie für ihr Mobilfunkangebot von Salt zu Swisscom wechselt.
Mit der Übernahme von Sunrise durch den UPC-Eigentümer Liberty Global begann Mitte 2021 die Migration der UPC-Mobilfunkkunden auf das Sunrise-Mobilfunknetz. Swisscom blieb auf dem Trockenen sitzen.
Das Verfahren werde vor dem Handelsgericht Bern geführt und sei noch hängig, sagte eine Gerichtssprecherin im Februar auf Anfrage von AWP. Weder Swisscom noch Sunrise wollten zu diesem Zeitpunkt Auskunft über das laufende Verfahren geben.
©Keystone/SDA